Am Freitag gab Tayfun Korkut seine Premiere bei Bayer Leverkusen als Nachfolger Roger Schmidts, der erhoffte Erfolg blieb beim 1:1 gegen Bremen aus. Trainerwechsel Nummer neun in der 54. Bundesliga-Saison – ein oberer, aber nicht unüblicher Wert im Vergleich zu früheren Spielzeiten. Logisch, die Vereine hoffen auf den berühmten „Trainer­effekt“, wenn der amtierende Coach eine Niederlagenserie nicht mehr loswird.

Ob jeweils ein Trainereffekt eingetreten ist, kann man wunderbar bei „transfermarkt.de“ nachlesen. In Wolfsburg holte Valérien Ismaël in den ersten fünf Spielen vier Punkte, sein Vorgänger Dieter Hecking kam in seinen letzten fünf Spielen nur auf zwei Punkte. Statistisch 100 Prozent erfolgreicher, was den Franzosen jedoch im Februar nicht vor dem Rauswurf beim VfL bewahrte.

Besser startete Ismaëls Vorgänger Hecking beim nächsten HSV-Gegner Mönchengladbach (10 Punkte) im Vergleich zu André Schubert (4). Für Ingolstadt zahlte sich die Verpflichtung von Maik Walpurgis (10 Punkte) nach der Entlassung von Markus Kauczinski (1 Punkt) ebenso positiv aus wie in Augsburg der Wechsel von Dirk Schuster (4) zu Manuel Baum (10). Auch Alexander Nouri (7) punktete nach dem Abgang von Viktor Skripnik (4) ordentlich.

Torsten Frings (unter Skripnik Co-Trainer bei Werder) begann als Chefcoach in Darmstadt mit vier Zählern besser als Übergangstrainer Ramon Berndroth (3 Niederlagen) und Norbert Meier (5 Niederlagen), steigt aber trotzdem ab. Apropos Meier: Der übernahm in Kaiserslautern den Job von – genau, Korkut und war in Darmstadt der Nachfolger von Schuster gewesen, der ja erfolglos sein Glück in Augsburg probierte.

So weit alles klar. Und wie schneidet der HSV in diesem Trainer-Ringelpiez ab? Markus Gisdol ergatterte in seinen ersten fünf Spielen nur einen Punkt. Ein grausamer Wert. Aber danach startete er durch: 20 Punkte aus zwölf Spielen lassen die Hamburger wieder hoffen. Was sagt uns das? Manchmal lässt ein Trainereffekt auf sich warten. Man braucht nur etwas Geduld. Und wer diese nicht hat, hier ein kleiner Tipp: Bruno Labbadia wäre gerade frei für den Endspurt.