Hamburg. St. Paulis Außenverteidiger hat seine wochenlange Formschwäche überwunden. „Es hat an meinem Selbstvertrauen geknabbert“

Am Mittwoch stand für die Fußball-Profis des FC St. Pauli wieder einmal die Trainingseinheit auf dem Programm, die gemeinhin eine der unbeliebtesten ist. Auf der Jahnkampfbahn am Rande des Stadtparks absolvierten die Spieler des Zweitliga-16. einen Laktattest – bereits zum zweiten Mal innerhalb von gut sieben Wochen. Für Daniel Buballa allerdings stellt das Rundendrehen auf der Tartanbahn in einem vorgegebenen und sich steigernden Tempo kein größeres Problem dar, ist er doch der St.-Pauli-Kicker mit der unbestritten besten Ausdauer. „Wir sind heute ja auch nicht bis zur Ausbelastung gelaufen. Das war doch für alle ganz gut machbar“, sagte Buballa hinterher mit einem hintergründigen Lächeln.

Der linke Außenverteidiger zeigt inzwischen aber nicht nur auf der Laufbahn, sondern auch auf dem Fußballfeld, also seinem originären Arbeitsplatz, wieder ansprechende Leistungen, was in der abgelaufenen Hinrunde kaum einmal der Fall war. „Ich fühle mich jetzt wieder deutlich wohler als in der Hinrunde. Seit der Wintervorbereitung spüre ich wieder die alte Stärke“, sagt Buballa. „Warum das vorher so lange nicht so war, habe ich nicht herausgefunden. Sonst hätte ich es früher geändert. Ich hatte meine Souveränität und Zweikämpfe verloren, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie überhaupt verlieren kann. Das hat an meinem Selbstvertrauen geknabbert. Ein schwaches Spiel hat man ja immer mal, aber so eine lange Phase kannte ich bisher von mir nicht“, berichtet der 26-Jährige mit einer bemerkenswerten Offenheit.

Buballas Formschwäche ging einher mit der Negativserie seines gesamten Teams, das zwischenzeitlich schon abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Zweiten Liga stand. Auch diese Konstellation hat sich bekanntlich verändert. Als Tabellen-16. ist St. Pauli sowohl punktgleich mit Bielefeld und Aue auf den direkten Abstiegsplätzen als auch mit dem kommenden Gegner Karlsruher SC (Montag, 20.15 Uhr), der den am Ende rettenden 15. Rang belegt. „Die Situation ist praktisch auf Null gestellt. Wir haben genauso gute Chancen, das Ganze für uns zu entscheiden, wie es umgekehrt der Fall ist. Wenn man bedenkt, woher wir kommen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen, wenn wir so weiterarbeiten wie zuletzt“, sagt er.

Buballa ist einer der wenigen Spieler im St.-Pauli-Kader, dessen Vertrag am Ende dieser Saison ausläuft. Noch konnte er sich nicht für eine Verlängerung entscheiden, obwohl sich die Clubführung schon im vergangenen Sommer darum bemüht hatte. „St. Pauli wird auf jeden Fall mein erster Ansprechpartner sein. Aber im Moment zählt für mich nur, dass wir jetzt so schnell wie möglich die nötigen Punkte einfahren“, stellt er klar.

Der DFB hat die am vergangenen Sonntag gegen den Karlsruher Jordi Figueras verhängte Gelbe Karte zurückgenommen. Damit ist auch die Sperre des Abwehrspieler hinfällig, der nun in der Partie am Montag beim FC St. Pauli spielberechtigt ist. Schiedsrichter Tobias Endriß hatte Figueras mit seinem Teamkollegen David Kinsobi verwechselt.