Neureuther überrascht mit Medaille im letzten Rennen seiner Karriere. Dahlmeier holt fünftes Gold. Sieg auch für Bob-Pilot Friedrich.

Historischer Neureuther überrascht mit Bronze

Felix Neureuther hat im wohl letzten WM-Rennen seiner Karriere völlig überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Bei den 44. alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz belegte er im Slalom hinter dem überragenden Doppel-Weltmeister Marcel Hirscher (Österreich) und dessen Landsmann Mario Feller den dritten Rang.

Am ARD-Mikrofon wurde Neureuther von seinen Emotionen übermannt
Am ARD-Mikrofon wurde Neureuther von seinen Emotionen übermannt © Witters

Neureuther gelang zugleich Historisches: Er ist der erste Alpine, der bei drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften eine Medaille im Slalom gewann. Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es die einzige Podestplatzierung in St. Moritz.

Neureuthers langjähriger Rivale Marcel Hirscher krönte sich im letzten der elf Wettbewerbe zum König dieser WM. Nach Silber in der Kombination und seinem ersten Gold überhaupt in einem Riesenslalom gewann der Österreicher zum zweiten Mal nach 2013 den Titel im Slalom. Das "Double" war zuletzt dem Italiener Alberto Tomba 1996 in der Sierra Nevada/Spanien gelungen.

Gold-Mädel Dahlmeier schreibt Sportgeschichte

Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-WM in Hochfilzen ihre fünfte Goldmedaille gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben. Die 23-Jährige setzte sich am Sonntag zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Tirol auch im Massenstart durch und holte damit als erste im Biathlon-Sport überhaupt bei einer WM fünf Titel. „Ein Traum ist wahr geworden. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist“, sagte sie.

So sehen Sieger aus: Susan Dunklee (Silber, v.l.), Laura Dahlmeier (Gold) und die Finnin Kaisa Makarainen (Bronze)
So sehen Sieger aus: Susan Dunklee (Silber, v.l.), Laura Dahlmeier (Gold) und die Finnin Kaisa Makarainen (Bronze) © Getty Images

Zudem schaffte Dahlmeier es als erst dritte Biathletin, bei einem Championat in allen sechs WM-Rennen jeweils eine Medaille zu gewinnen. Die nun siebenmalige Weltmeisterin gewann Gold in der Verfolgung, im Einzel, Massenstart, der Damen- und Mixed-Staffel sowie Silber im Sprint. Sie ist zudem die erste im Biathlon überhaupt, die elf WM-Medaillen in Serie schaffte.

Am Sonntag verwies sie die Amerikanerin Susan Dunklee und die Finnin Kaisa Mäkäräinen auf die Plätze zwei und drei. Damit ist Dahlmeier auch die erfolgreichste Deutsche bei einer WM. Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner holte 2011 in Chanty-Mansijsk dreimal Gold und zweimal Silber.

Dahlmeier sorgte im Alleingang dafür, dass die Schützlinge von Bundestrainer Gerald Hönig mit fünfmal Gold und einmal Silber das beste Ergebnis seit Östersund 2008 (4 Gold, 1 Silber) einfuhren.

Auch Bob-Pilot Friedrich gelingt Einmaliges

Francesco Friedrich und Thorsten Margis beim Zieleinlauf
Francesco Friedrich und Thorsten Margis beim Zieleinlauf © Imago/GEPA pictures

Francesco Friedrich hat als erster Deutscher vier Weltmeistertitel hintereinander im Zweierbob gewonnen. Mit Anschieber Thorsten Margis hatte der 26-Jährige am Sonntag nach den letzten beiden von vier Läufen in Königssee deutliche 1,20 Sekunden Vorsprung auf den Kanadier Justin Kripps. Der nach einer Grippe noch angeschlagene Johannes Lochner kam nach schwachen Fahrleistungen mit Joshua Blum auf Rang drei. Nico Walther und Eric Franke aus Oberbärenburg belegten Platz acht.

Die deutschen Frauen waren am Samstag erstmals seit der WM-Austragung 2000 in Winterberg leer ausgegangen. Mariama Jamanka und Annika Drazek kamen als bestes deutsches Duo auf Rang vier.