London. Deutscher Spielmacher wurde nach Arsenals 1:5 bei Bayern München hart angegangen. Jetzt lässt er seinen Manager sprechen.
Nach der herben 1:5-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Bayern München hatte der FC Arsenal herbe Kritik einstecken müssen. Und mit dem englischen Spitzenclub vor allem dessen Star Mesut Özil. Jetzt schlägt der deutsche Nationalspieler über seinen Berater zurück. "Kritik ist normal, wenn ein Spieler schlecht spielt", sagte Erkut Sögüt der BBC, "aber Mesut findet, dass die Leute nicht auf seine Leistung schauen. Sie benutzen ihn nach schlechten Resultaten als Sündenbock für das gesamte Team."
Kahn urteilte hart über Özil
Özil wird schon seit Wochen auf der Insel wegen seiner wenig berauschenden Darbietungen kritisiert und wirkte am Mittwoch in München wie ein Schatten seiner selbst. Der 28-Jährige stehe so besonders unter Beobachtung, da er viel Geld gekostet habe, findet sein Berater. Das sei jedoch nicht fair. "Bayern hatte 74 Prozent Ballbesitz. Wie soll ein Zehner Chancen kreieren, wenn man nie den Ball hat?", fragte Sögüt.
Unter anderem hatte sich Oliver Kahn verbal auf den Spielmacher eingeschossen und dabei ein hartes Urteil gefällt. In München sei Özil so gut wie nicht in Erscheinung getreten, befand der ZDF-Experte unmittelbar nach dem Spiel. Vor allem Özils Verhalten vor dem Führungstreffer der Bayern durch Arjen Robben verurteilte Kahn scharf: "Özil hat hier null Bock, irgendetwas zu machen. Er lässt Robben – ist das Özil? – hier einfach reinlaufen."
Pressestimmen zu Bayern gegen Arsenal
Özil war 2013 für die Vereins-Rekordsumme von 42,4 Millionen Pfund (knapp 47 Millionen Euro) von Real Madrid nach London gekommen. Der frühere Schalker und Bremer Bundesliga-Profi hat bei den "Gunners" noch einen Vertrag bis 2018. In der laufenden Spielzeit hat der offensive Mittelfeldspieler nach einem starken Saisonstart seit Anfang Dezember kein Tor mehr erzielt. Noch ist unklar, ob der deutsche Nationalspieler Arsenal erhalten bleiben wird.
Wengers Zukunft bleibt offen
Beim ebenfalls stark kritisierten Trainer Arsene Wenger deutet sich ein Abschied im Sommer mehr und mehr an. Die britische Tageszeitung "Daily Mirror" will erfahren haben, dass Wenger sich auf einen "sauberen Abschluss" nach über 20 Jahren im Amt vorbereitet. Wengers Vertrag endet nach dieser Saison, die Clubführung soll dem Franzosen eine zweijährige Verlängerung angeboten haben.
Allerdings gab sich Wenger selbst am Freitag kämpferisch. Er wolle auch bei einer möglichen Trennung vom FC Arsenal im kommenden Jahr als Coach arbeiten. "Egal was passiert, ich werde in der nächsten Saison Trainer sein“, sagte der Franzose auf der Pressekonferenz vor dem FA Cup. „Entweder hier oder irgendwo anders, das ist absolut sicher“. Eine Entscheidung über seine Zukunft will Wenger im März oder April fällen.
Bei Arsenal steht der 67-Jährige, der die Londoner seit über 20 Jahren trainiert, zunehmend in der Kritik. Die Gunners liegen in der Premier-League-Tabelle als Vierter zehn Punkte hinter Spitzenreiter FC Chelsea und haben nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft. Dazu das drohende frühe Aus in der Champions League. Am Montag steht Wengers Mannschaft im FA Cup beim Fünftligisten Sutton United vor einer Pflichtaufgabe.
sid/dpa/HA