St. Moritz. Favoritin patzt im Riesenslalom, verlässt St. Moritz damit ohne Medaille und muss sich Kritik von Höfl-Riesch gefallen lassen.

Auch der letzte Medaillentraum von Viktoria Rebensburg bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz ist jäh geplatzt. Die Olympiasiegerin aus Kreuth am Tegernsee schied am Donnerstagmorgen schon im ersten Durchgang des Riesenslaloms aus. Nach nicht einmal 30 Fahrsekunden wurde sie bei einem Linksschwung ausgehoben und konnte sich nicht mehr im Kurs halten.

"Das ist extrem bitter", sagte Rebensburg in der ARD: "Es war eine kleine Unachtsamkeit, ein kleiner Fehler. Der Ski hat gegriffen und ich bin in die völlig falsche Richtung gesprungen. Ich habe dann keine Chance mehr gehabt."

Rebensburg war Mit-Favoritin

Nach Platz vier im Super-G, dem elften Rang in der Abfahrt und dem Erstrunden-Aus mit der Mannschaft war es die vierte herbe Enttäuschung für die beste deutsche Ski-Rennläuferin. Die 27 Jahre alte Olympiasiegerin von 2010 hatte in allen vier Wettbewerben Ambitionen, eine Medaille zu gewinnen.

"Es wäre vieles drin gewesen", sagte Rebensburg über ihre Spezialdisziplin Riesenslalom, in der die Kreutherin als eine der Favoritinnen auf Gold gestartet war. "Ich habe mich beim Aufwärmen extrem wohl gefühlt, es hat alles gepasst. Dann passiert so ein kleiner Fehler, und man steht da und schaut den anderen zu. Das tut sehr weh."

Höfl-Riesch kritisiert Rebensburg

Leise Kritik kam von ARD-Expertin Maria Höfl-Riesch. "Das sieht man bei der Viktoria manchmal. Es hat nicht so ausgesehen, dass sie mit der allerletzten Konsequenz versucht hat, das Tor noch zu bekommen", sagte die dreimalige Olympiasiegerin: "Das wäre heute eine riesige Medaillenchance gewesen, das sieht man an den Abständen da vorn. Schade."

Der Deutsche Skiverband (DSV) steht damit vor einer Weltmeisterschaft ohne Frauen-Medaillen - das war letztmals 2007 in Are passiert. Auch bei den Männern wartet der DSV weiter auf die erste WM-Medaille. Am Freitag will Hoffnungsträger Felix Neureuther erst kurz vor dem Start entscheiden, ob er trotz Rückenproblemen im Riesenslalom antritt (9.45 Uhr/ARD und Eurosport).