Hamburg. Die Volleyballerinnen vom SC Alstertal-Langenhorn planen mittelfristig den Aufstieg in die Zweite Liga Nord.

Die nächsten zwei Spieltage haben es in sich. Gewinnen die Drittliga-Volleyballerinnen des SC Als­tertal-Langenhorn (SCALA) an diesem Sonnabend (19 Uhr) das Derby bei WiWa Hamburg und am 25. Februar (19 Uhr) ihr Heimspiel gegen Tabellenführer Havel Oranienburg, dann könnten auch die sportlichen Voraussetzungen für den Aufstieg in die Zweite Liga Nord geschaffen werden. Fünf Punkte liegt die Auswahl von Cheftrainer Jan Maier hinter dem Tabellenzweiten BBSC Berlin zurück. Nur ein Team darf aufsteigen, aber da Oranienburg bereits seinen Verzicht erklärt hat, würde Rang zwei ausreichen. Und der wäre mit zwei Siegen ein gehöriges Stück greifbarer.

Die formelle Voraussetzung, um den Sprung ins Bundesliga-Unterhaus zu schaffen, hatte SCALA am vergangenen Wochenende erfüllt. Co-Trainer Matthias Krause nahm in Berlin an einem Workshop der Volleyball-Bundesliga (VBL) teil, den all die Vereine besuchen mussten, die bis zum Frist­ende Anfang des Monats einen Antrag auf Vorlizenzierung gestellt hatten. „Wir meinen es durchaus ernst mit der Zweiten Liga“, sagt deshalb auch Cheftrainer Maier, der zur Saison 2014/15 seinen Posten übernommen, die Mannschaft von der Regionalliga in die Dritte Liga Nord und dort in der vergangenen Saison auf Rang vier geführt hatte.

Keinerlei Risiken eingehen

Allerdings wolle man mit einem Aufstieg keinerlei Risiken eingehen. „Wir werden nichts übers Knie brechen, sondern wollen Nachhaltigkeit. Deshalb ist es nicht wichtig, ob es dieses, nächstes oder übernächstes Jahr klappt“, sagt der 44-Jährige. Rund 200 der 7700 SCALA-Mitglieder spielen Volleyball, die Drittligadamen sind das klassenhöchste Team. „SCALA versteht sich als Breitensportverein. Wir haben hier beste Trainingsmöglichkeiten, aber bekommen keine zusätzliche finanzielle Unterstützung, was auch absolut verständlich ist“, sagt Maier. Deshalb würde im Aufstiegsfall die Mannschaft um Olympiateilnehmerin Christina Potratz (42/früher Benecke) auch in eine Sportmarketing GmbH ausgegliedert werden.

Die Voraussetzungen, um in der Zweiten Liga anzutreten, könne sein Verein grundsätzlich erfüllen, glaubt Maier. Die Spielstätte in der Sporthalle der Stadtteilschule Am Heidberg (Tangstedter Landstraße 300) hat zwar aktuell nur Stehplätze, was bei 80 Besuchern im Schnitt völlig ausreicht. Um die von der VBL geforderten 200 Sitzplätze anzubieten, könne man mit mobilen Tribünen arbeiten. „Oder wir würden eine geeignete Halle in Hamburg suchen“, sagt Maier, der seine mit Talenten und erfahrenen Spielerinnen ausgeglichen bestückte Auswahl im Aufstiegsfall „nur punktuell verstärken“ müsste.

35.000 Euro im Jahr würden reichen

Finanziell sei ein Aufstieg ebenfalls zu bewerkstelligen, auch wenn der Etat von 18.000 Euro verdoppelt würde. Maier ist überzeugt, mit 35.000 Euro im Jahr auskommen zu können, auch wenn der Durchschnittsetat in Liga zwei bei 75.000 Euro liegt. Das Volleyball-Team Hamburg (VTH) veranschlagt als aktueller Zweitligist 205.000 Euro. „Ein Derby wäre eine tolle Sache“, sagt Maier. Die Stadt vertrüge in jedem Fall zwei hochklassige Teams. „Das VTH ist im Süderelberaum ein Magnet für Talente. Aber wenn wir ein attraktives Angebot schaffen, dann können wir problemlos nebeneinander existieren.“