Hamburg. Thomas Matz hat mit jungen Menschen aus Syrien oder Afghanistan zu tun. Auf der Ringermatte tragen sie auch ihre Kriege aus der Heimat aus.

Wer etwas wissen möchte über die politischen und ethnischen Konflikte in der Nahostregion, der muss Thomas Matz fragen. Als Vorsitzender des Hamburger Ringer-Verbands hat der 56-Jährige täglich mit Jugendlichen aus Syrien, Afghanistan, Tschetschenien oder dem Iran zu tun. „Manchmal werden die Kriege aus der Heimat auf der Matte ausgetragen, da muss man Nerven haben und entschieden dazwischengehen“, sagt Matz, der mangels Alternativen im größten Hamburger Club SC Roland, dem er ebenfalls vorsteht, auch Trainer ist.

Er befriedet die Konflikte

Bislang hat es der drahtige Altmeister, der seit seinem sechsten Lebensjahr ringt und den Verband seit 2013 führt, immer geschafft, die Konflikte zu befrieden. Eine Mischung aus zupackender Disziplin und verständnisvoller Psychologie sei die Lösung, außerdem die Konzentration auf die deutsche Sprache als Verbindungsglied. „Wir wollen mit dem Sport die Integration von Migranten voranbringen“, sagt er. Ein zähes Ringen ist das, aber das Kämpfen hat Thomas Matz schließlich schon als Kind gelernt.