Hamburg. Hockey-Bundestrainer Valentin Altenburg analysiert die Chancen der vier Hamburger Clubs bei der Hallenendrunde

Vier Teams aus Hamburg haben an diesem Wochenende die Chance, deutscher Hallenhockeymeister zu werden. Bei der Endrunde in Mülheim (Ruhr) kämpfen die Damen des Uhlenhorster HC und des Harvestehuder THC sowie die Herren des HTHC und des Clubs an der Alster um die Titel. Der Hamburger Valentin Altenburg (35), bei Olympia in Rio de Janeiro Trainer der deutschen Herren und seit Anfang dieses Jahres für die U-21-Junioren verantwortlich, analysiert für das Abendblatt die Chancen des Quartetts.

UHC-Damen: Die Auswahl von Cheftrainer Claas Henkel wurde überlegen Nordmeister und besiegte im Viertelfinale ATV Leipzig 9:3. Im Halbfinale am Sonnabend (12 Uhr) wartet mit Westmeister Düsseldorfer HC der Vizemeister von 2016 und Titelträger von 2015. „Für mich ist es das vorweggenommene Finale“, sagt Altenburg. Die geballte Power in der Offensive, in der mit Altenburgs Ehefrau Lisa, Marie Mävers und Charlotte Stapenhorst drei Torjägerinnen aus dem Nationalteam herausstechen, spreche für die Hamburgerinnen. Defensiv spiele der UHC bisweilen aber zu sorglos, was sich gegen ein defensiv stabiles, im Umschaltspiel starkes Team wie Düsseldorf, rächen würde. „Viel hängt davon ab, was die Spielerinnen von der Bank beitragen können.“

HTHC-Damen:
Erst am letzten Hauptrundenspieltag sicherte sich die Mannschaft von Cheftrainer Tomek Laskowski mit 4:3 gegen Alster den Viertelfinalplatz. Bei Ostmeister Berliner HC (6:5) buchte man das Ticket fürs Halbfinale gegen Titelverteidiger Mannheim (Sa., 14 Uhr). Auch wenn Altenburg die Schwarz-Gelben als 40:60-Außenseiter betrachtet, traut er ihnen den Finaleinzug zu: „Der HTHC verteidigt sehr energisch, schaltet schnell um, hat ein gefährliches Konterspiel. Sie spielen zwar das vorhersehbarste System, das aber machen sie so homogen und gut, dass sie schwer zu schlagen sind.“ Getragen werde das Team von Rosa Krüger („Eine tolle Torfrau“) und Franzisca Hauke („Sie ist das Gesicht des Teams und hat den Willen, Tore zu erzwingen“).
HTHC-Herren:
Altenburg hält die Mannschaft von Cheftrainer Christoph Bechmann für den Titelfavoriten: „Der HTHC hat das kompletteste Team, das alles mitbringt, was man zum Titel braucht. Sie verteidigen stark, sind mit vielen verschiedenen Spielern torgefährlich, haben mit Michael Körper einen großartigen Eckenschützen, mit Tobias Walter den besten Torhüter und mit Tobias Hauke den besten Hallenspieler der Welt.“ Dennoch erwartet er im Halbfinale gegen Feldmeister Rot-Weiß Köln (Sa., 16 Uhr), der zuletzt dreimal in Serie das Hallenfinale verlor, ein enges Duell. „Köln ist das Team, das den HTHC stoppen kann. Aber dazu brauchen sie einen Sahnetag.“
Alster-Herren:
Beim Nordzweiten, der sich im Viertelfinale mit 4:3 bei Blau-Weiß Berlin behauptete, ist die Schwankungsbreite im Leistungsvermögen etwas zu hoch, um die Auswahl von Cheftrainer Russell Garcia zum Favoriten zu erklären. „An einem Sahnetag schlägt Alster jeden, an einem schwachen Tag gewinnen sie nicht einmal gegen einen Bundesliga-Absteiger“, spielt Altenburg auf das Remis im Hauptrundenspiel gegen Hannover 78 an. Gegen den Mannheimer HC (Sa., 18 Uhr) muss alles passen, um erstmals seit 2011 wieder das Endspiel zu erreichen. „Der Zusammenhalt im jungen Team ist riesig, da wächst etwas heran. Durch die Schwankungen ist Alster schwer auszurechnen. Viel kommt auf Torhüter Felix Reuß an. Wenn er in Topform ist, dann ist ein Hamburger Finale möglich“, glaubt Altenburg.


Fazit:
Tipps auf die neuen Meister will der Bundestrainer nicht abgeben. „Aber ich halte es für möglich, dass wir zwei Hamburger Endspiele erleben. Hamburger Beteiligung ist garantiert!“