Paris.

Mit dem sechsten Titelgewinn hat Rekordchampion Frankreich Handballgeschichte geschrieben und eine stimmungsvolle Heim-WM gekrönt. Das Starensemble um die Routiniers Nikola Karabatic (32) und Daniel Narcisse (37) setzte sich im Finale gegen Norwegen mit 33:26 (18:17) durch und triumphierte wie schon 1995, 2001, 2009, 2011 und 2015.

Vor 15.609 Zuschauern in der ausverkauften Pariser AccorHotels Arena war Karabatic mit sechs Toren bester Werfer. Der ehemalige HSV-Profi Kentin Mahé, Michaël Guigou und Valentin Porte trafen jeweils fünfmal für die Franzosen. Aufseiten der Skandinavier, die nur mit einer Wildcard zur Endrunde gekommen waren und ihre erste WM-Medaille gewannen, traf Kent Robin Tønnesen (5) von Füchse Berlin am häufigsten. Am Vortag hatte sich Slowenien mit einem 31:30 (13:18)-Sieg im Spiel um Platz drei gegen die erschöpften Kroaten Bronze gesichert. Europameister Deutschland war im Achtelfinale gegen Katar (20:21) ausgeschieden.

Bei ihrer Finalpremiere zeigten die Norweger, die am Freitagabend Kroatien in einem dramatischen Halbfinale in der Verlängerung 28:25 niedergerungen hatten, auch vor den Franzosen keinen Respekt. Der Außenseiter agierte kompakt in der Deckung und wieselflink im Angriff. Damit stellte das Team von Trainer Christian Berge den Favoriten vor einige Probleme. Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm Norwegen das Kommando, lag beim 10:7 in der 15. Minute sogar mit drei Toren vorn. Nach dem Wechsel aber drehten die Franzosen auf, zogen schnell auf 23:18 davon – das war die Entscheidung. Schon zehn Minuten vor Schluss starteten die Fans beim Stand von 29:23 die Goldparty.

Der Weltverband hat die Frauen-WM 2021 nach Spanien vergeben. 2023 sind Dänemark, Norwegen und Schweden Gastgeber. In diesem Jahr finden die Titelkämpfe vom 1. bis 17. Dezember in Deutschland (Halbfinale und Finale
in Hamburg) statt, 2019 in Japan.