Leverkusen.

Die neue Euphorie hielt genau sechs Tage und die ersten 52 Minuten im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Mit 2:0 führte Bayer Leverkusen im Heimspiel gegen die Borussen. Alles sah danach aus, dass Trainer Roger Schmidt den zweiten Sieg in Folge landen und der ehemalige Medienchef des HSV, Jörn Wolf, als neuer Koordinator des Leverkusener Trainerteams den perfekten Einstand feiern würde. Es kam anders.

Mit einer unglaublichen Aufholjagd innerhalb von 19 Minuten drehte Mönchengladbach am Sonnabend die Partie und sorgte mit dem 3:2 (0:2)-Auswärtssieg für große Ernüchterung bei Bayer. Sechs Tage vor dem Spiel beim HSV am Freitagabend bekam das Ziel des Champions-League-Achtelfinalisten, auch in der kommenden Saison auf der europäischen Bühne spielen zu können, einen Dämpfer. „Wir hätten gern eine Aufholjagd gestartet, die ist jetzt leider unterbrochen“, sagte Sportchef Rudi Völler. „Jetzt können wir uns zwei Tage lang schütteln und ärgern. Beim Hamburger SV müssen wir uns am Freitag besser präsentieren.“

Während Gladbachs neuer Trainer Dieter Hecking mit der Borussia einen Befreiungsschlag landete, steht Schmidt schon wieder unter Druck. Der Rückstand der Leverkusener auf die Europa League ist wieder auf sechs Punkte gewachsen. Gladbachs Kapitän Lars Stindl hatte das Spiel mit seinem Doppelpack (52./58. Minute) nach Bayer-Toren von Jonathan Tah (31.) und Chicharito (34.) entscheidend mitgedreht. „Gladbach hat den Sieg verdient und wir haben unseren Teil dazu beigetragen“, sagte Schmidt. Zu nervös, zu viele Fehler, zu inkonsequent verteidigt, stand auf seiner Mängelliste. Statt nach der 2:0-Führung diszipliniert, konzentriert und kompakt zu spielen, „fehlte uns die Entschlossenheit“, urteilte Schmidt.