Hamburg. Herausragend sind zwei Kämpfe, in denen die Altmeister Brähmer und Huck vor richtungweisenden Entscheidungen stehen.

Der 29. April wird für Boxfans in Europa zum Festtag. Mehr als 80.000 Tickets sind für den im Londoner Wembleystadion geplanten Schwergewichts-Showdown zwischen IBF-Weltmeister Anthony Joshua (27/England) und dem früheren Hamburger Dreifachchampion Wladimir Klitschko (40/Ukraine) bereits verkauft. „Wir hätten das Stadion zweimal ausverkaufen können“, sagt Joshuas Manager Eddie Hearn. Am kommenden Dienstag treffen sich die Protagonisten in New York, um auf dem lukrativen US-Markt den Startschuss für die Promotion des Megakampfes zu geben.

In Deutschland ist das Boxjahr 2017 zwar sehr verhalten angelaufen, dennoch wird es bis Ende April eine Reihe interessanter Kampfabende geben, mit denen sich die Fans auf den Showdown in London einstimmen können. Herausragend sind zwei WM-Duelle, in denen die nationalen Altmeister Jürgen Brähmer und Marco Huck vor richtungweisenden Entscheidungen stehen.

Brähmer kämpft um WBA-Titel

Brähmer (38), Zugpferd des Berliner Sauerland-Teams, dessen Kampfabende live auf Sat.1 gezeigt werden, wird am 8. April in Schwerin versuchen, dem Waliser Nathan Cleverly den WBA-Titel im Halbschwergewicht zu entreißen, den er im Oktober 2016 wegen einer Schulterblessur an den 29-Jährigen verloren hatte. Eine Woche zuvor erhält Huck (32), der wie Klitschko exklusiv an RTL gebunden ist, in Dortmund die Chance, gegen den Letten Mairis Briedis (32) den vakanten WBC-Gürtel im Cruisergewicht zu erobern.

Die wichtigsten Daten für das Sauerland-Team sind indes der 11. und der 25. März. Zunächst muss der Darmstädter Superweltergewichtler Jack Culcay (31) in Ludwigshafen seinen WBA-WM-Titel gegen den US-Amerikaner Demetrius Andrade behaupten. Zwei Wochen später steigt der Berliner Tyron Zeuge (24) in Potsdam zur ersten Verteidigung seines WBA-WM-Gürtels im Supermittelgewicht gegen den Nigerianer Isaac Ekpo in den Ring. „Beide sind für uns wichtige Eckpfeiler für die Zukunft, auf sie bauen wir“, sagt Promoter Kalle Sauerland.

Arthur Abraham boxt im Ausscheidungskampf

Ein weiteres Gesicht seines Unternehmens muss dagegen fremdgehen: Arthur Abraham (36) wird zum WBO-Ausscheidungskampf um die nächste WM-Chance im Supermittelgewicht gegen den Magdeburger Robin Krasniqi (29) auf einem Kampfabend von dessen Stall SES antreten. „ Wir haben nicht genügend TV-Termine und sind deshalb glücklich, dass Arthur bei SES boxen kann“, sagt Sauerland. Als Termin ist der 22. April vorgesehen, aber noch unbestätigt.

SES-Chef Ulf Steinforth, exklusiv mit dem MDR verbunden, hat mit der Titelverteidigung von Halbschwergewichts-Europameister Robert Stieglitz (35) am 18. März in Leipzig ein weiteres Highlight für den boxverrückten Osten der Republik geplant, zudem eröffnet er das nationale Boxjahr am 4. Februar in Magdeburg mit dem Duell um die vakante Schwergewichts-EM zwischen dem Essener Agit Kabayel (24) und dem Belgier Herve Hubeaux.