Rouen.

Zwei Minuten vor Schluss humpelte Andreas Wolff vom Feld. Nach vielen glücklosen Versuchen hatte der Torhüter der deutschen Handballer endlich ein Bein an den Ball bekommen, sich dabei aber augenscheinlich gezerrt. Nach dem 38:24 (21:13)-Sieg gegen Saudi-Arabien und dem damit verbundenen vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der WM in Frankreich hat Physiotherapeut Peter Gräschus nun einiges zu tun, damit Wolff und Kollegen schon gegen Weißrussland an diesem Mittwoch (17.45 Uhr, Live­stream bei handball.dkb.de) wieder einsatzbereit sind.

„Wir haben Glück, dass es zwei Spiele sind, die nicht am obersten Limit stattfinden“, sagte der 53-Jährige. „Bei zwei Hammerspielen wäre es eine extreme Belastung für die Spieler, so können wir das ein bisschen steuern.“ Allerdings hätte die Partie vermutlich noch einen etwas entspannteren Verlauf genommen, wenn die Deutschen nicht so fahrlässig mit ihren Gegenstößen umgegangen wären. Auf den Spielausgang hatte das aber keinen Einfluss, da die deutsche Mannschaft allein in der ersten Hälfte zehnmal mehr aufs Tor warf als der Gegner, im strukturierten Aufbauspiel so gut wie immer traf und sich somit zur Halbzeit eine Führung von acht Toren herausspielte. Besonders Steffen Fäth, mit sechs Toren bester deutscher Werfer, ragte heraus.

So konnte Bundestrainer Dagur Sigurdsson es sich erlauben, komplett durchzuwechseln. Kapitän Uwe Gensheimer, der in der ersten Hälfte mit Patrick Groetzki die Flügelzange gebildet hatte, kam in der zweiten Hälfte nur noch für die Siebenmeter aufs Feld. Auch im Rückraum wurde kräftig rotiert, die deutschen Akteure hatten wie erwartet ein leichtes Spiel mit Saudi-Arabien, das sich durch den vierten Platz bei der Asienmeisterschaft 2016 für die WM qualifiziert hatte.