Hamburg. Hamburgs erfolgreichster Amateurfußballtrainer betreut den FC Teutonia 05 voraussichtlich längerfristig

Das Ziel für Bert Ehm (70) bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank nach mehr als drei Jahren war klar. „Ich möchte mit dem FC Teutonia 05 das Turnier gewinnen“, sagte Ehm vor dem Hallenspektakel am Sonnabend in Halstenbek. Daraus wurde nichts. Mit nur einem Sieg aus drei Partien schied der Landesligist in der Vorrunde aus. „Wir waren in allen Spielen überlegen, haben aber das Ding einfach nicht über die Linie bekommen“, analysierte Ehm.

Das Ding über die Linie bekommen – damit hatte Teutonia 05 in der ersten Saisonhälfte kein Problem. 19 Spiele, 17 Siege, ein Remis und eine Niederlage ergaben 52 Punkte aus 19 Partien. 14 Zähler beträgt in der Hammonia-Staffel der Vorsprung auf Rang zwei. Der Oberligaaufstieg für die vor der Saison immens verstärkte Startruppe ist praktisch eingetütet. Dennoch bat vergangene Woche Trainer Florian Gossow (43) aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen um die Auflösung seines Vertrages. „Von meiner Operation habe ich mich noch nicht vollständig erholt, und auch mein Job nimmt aktuell sehr viel Zeit in Anspruch, deshalb möchte ich mich erst mal ein wenig zurückziehen“, ließ sich Gossow in der Pressemitteilung zitieren. Der Verein von der Kreuzkirche kündigte eine „tragfähige Lösung“ an. Zunächst würden Sportchef und Trainer-Altmeister Ehm sowie der italienische Ex-Teutonen-Coach Liborio Mazzagatti (42) das Team betreuen.

Nun jedoch sieht es so aus, als würde die Interims- zur Dauerlösung. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis 1. Juli etwas ändern“, sagte Ehm. „Der Bedarf, jetzt unbedingt einen neuen Trainer zu verpflichten, ist bei nur noch elf Spielen nicht so da.“ Damit wäre das Comeback des erfolgreichsten Amateurfußballtrainers in Hamburg perfekt. Allerdings sieht sich Ehm eher in „begleitender Funktion: Die Trainingsarbeit wird hauptsächlich Liborio Mazzagatti machen“. Der war eigentlich im Streit vom Verein geschieden. Anfang April 2016 erfuhr er, dass sein Vertrag nicht verlängert würde. Mazzagatti trat sofort zurück und warf dem gerade als Sportchef eingestellten Ehm vor, er habe die Kommunikation mit dem Trainerteam nicht gesucht und „keine Eier in der Hose“.

Diese Animositäten sind längst Schnee von gestern. „Wir verstehen uns gut“, so Ehm, der sich einen ganz besonderen Auftrag für die Rückrunde gestellt hat. „An der Kameradschaft hat es im Team zuletzt etwas gehapert. Wir wollen da einen Anreiz setzen, beispielsweise mit einem gemeinsamen Essen nach dem Spiel.“ Mitessen und -spielen dürfen im neuen Jahr drei Winter-Neuzugänge aus der Oberliga: Vincent Boock, David Eybächer (zuvor Victoria) und Dennis Duve (Süderelbe).