Hamburg.

Mit Neujahrsvorsätzen kann Ryo Miyaichi nicht viel anfangen, ohnehin will er dem Jahreswechsel keine allzu große Bedeutung beimessen. „Ich bin früh ins Bett gegangen, weil ich für den Trainingsstart fit sein wollte. Plötzlich war das Feuerwerk draußen so laut, und ich merkte: Oh, es ist schon 2017“, erzählt der 24 Jahre alte Offensivspieler des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli.

Einen Wunsch für dieses Jahr hat der Japaner hingegen schon. Endlich mal gesund bleiben. Was bei vielen wie eine Plattitüde klingt, ist bei Miyaichi die Grundvoraussetzung, um St. Pauli helfen zu können. Kein Spieler beim Tabellenletzten ist derart verletzungsanfällig wie Miyaichi. Immer wieder verpasste der Flügelstürmer seit seinem Wechsel zu St. Pauli vor anderthalb Jahren wichtige Einheiten in den Trainingslagern. Die Folge: Den daraus resultierenden körperlichen Rückstand schleppte der hoch veranlagte Profi durch die jeweiligen Spielzeiten und konnte ihn nie so richtig aufholen. „Ich kann mit meinen Leistungen bisher nicht zufrieden sein. Wenn ich gesund bleibe, bin ich in der Lage, mehr auf dem Platz zu zeigen. Und ich will meinem Team unbedingt helfen. Wir sind in einer schwierigen Situation“, sagt der Publikumsliebling, der einst beim 13-fachen englischen Meister FC Arsenal unter Vertrag gestanden hatte.

Trainer Ewald Lienen glaubt an die Fähigkeiten des ehemaligen Nationalspielers, wohlwissend, dass kaum ein Profi im Kader über eine derart hohe individuelle Qualität verfügt wie St. Paulis Spieler mit der Nummer 13. Durch die vielen gesundheitlichen Rückschläge wirkt es so, als würde Miyaichi Zweifel an seiner eigenen Robustheit haben. In Zweikämpfen fehlt die letzte Überzeugung. „Ich habe Vertrauen in meinen Körper, mein Kopf ist frei. Donnerstag beginnt für uns das Trainingslager. Das wird eine sehr wichtige Zeit für mich. Wenn ich regelmäßig trainiere, kann ich meine volle Leistungsfähigkeit zeigen“, sagt Miyaichi zuversichtlich. Wenn der Körper des Japaners denn auch endlich mitspielt.