Der Schritt, den Ali Hobst mit seinem Rücktritt als Cheftrainer des Volleyball-Teams Hamburg gegangen ist, muss als konsequent gewertet werden. Ein Trainer, der von seinem System überzeugt ist und die Rückendeckung des Präsidenten hat, sollte diese Konsequenz immer ziehen, wenn er spürt, dass seine Mannschaft nicht bereit oder in der Lage ist, seinen Weg mitzugehen. Der erfolgsbesessene Hobst und die eher auf Spaß an sportlicher Betätigung eingestellten Zweitligafrauen passten einfach nicht zueinander, ein Ende mit Schrecken ist also besser als ein Schrecken ohne Ende.

Deutlich wird aber durch diese Episode, dass das Unternehmen von Präsident Volker Stuhrmann, Hamburg alsbald wieder in die Eliteliga zurückzuführen, in der Falle steckt. Stuhrmann ist abhängig von Spielerinnen, die mehrheitlich nicht das Ziel Bundesliga haben; einige, weil ihnen aufgrund beruflicher Verpflichtungen die Zeit fehlt, andere, weil ihnen schlicht die Qualität abgeht. Klar, dass das Motivation kostet.

Natürlich soll man nicht den Stab über Spielerinnen brechen, die für wenige Hundert Euro im Monat, die ihnen ihr Sport bringt, nicht bereit sind, für mehr Training im Hauptberuf zurückzustecken. Und es stimmt auch, dass viele andere Zweitligisten ebenfalls nur zwei- bis dreimal pro Woche üben. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob es wirklich zu viel verlangt ist, einmal pro Woche mehr zu trainieren und sich auf ein ungewohntes Spielsystem einzulassen, wenn die Zukunft eines Vereins auf dem Spiel steht. Das Team hat vor der Saison das Ziel Wiederaufstieg mitgetragen. Nun muss es beweisen, dass es an Hobst lag, dass es in weite Ferne gerückt ist.