Austin. Lewis Hamilton holte die Poleposition beim Grand Prix der USA. Nico Rosberg muss aber nicht nur gegen den Weltmeister kämpfen.

Jetzt macht Nico Rosberg das Titelrennen in der Formel auf der Zielgeraden zu seiner ersten Weltmeisterschaft doch wieder spannend. Weltmeister Lewis Hamilton hat beim Großen Preis der USA im texanischen Austin wieder Morgenluft gewittert – und Rosberg muss sich von Impresario Bernie Ecclestone sagen lassen, dass der Titel für ihn, Rosberg, nur die zweitbeste Lösung aus Promotersicht wäre. Was für ein Affront gegenüber dem Führenden in der Formel-1-Wertung.

Rosberg hat den Pole-Hattrick verpasst und sich Austin-Spezialist Lewis Hamilton geschlagen geben müssen. Für ihn kam in der Qualifikation zum Großen Preis der USA immerhin Platz zwei hinter Hamilton heraus. In der zweiten Reihe stehen an diesem Sonntag (21 Uhr MESZ, live bei RTL und Sky) die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Dahinter bildet das Ferrari-Duo Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel die nächste Reihe. Nico Hülkenberg schaffte es im Force India auf Platz sieben.

Die Tribünen und Rasenflächen auf dem Circuit of the Americas hatten sich gefüllt, in den Boxen der Teams tummelten sich bereits Superstars wie Gerard Butler, Christoph Waltz, Lindsey Vonn und Venus Williams. Nach einem verhaltenen letzten Warmfahren für die K.o.-Ausscheidung legten auch die beiden Mercedes-Rivalen los. Als Erster startete Hamilton auf seine schnelle Runde im ersten Zeitabschnitt.

Nico Rosberg bei Twitter

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5,513 Kilometer, möglichst ohne Fehler. Hamilton stellte zunächst die Bestzeit auf. Der Brite, der 2012, 2014 und 2015 das Rennen in Austin gewann, war gut eine Zehntelsekunde schneller als Rosberg. Der gebürtige Wiesbadener, der noch nie in den USA ein Formel-1-Rennen gewinnen konnte, absolvierte seinen Versuch in den ersten 18 Minuten der dreiteiligen Qualifikation unmittelbar nach Hamilton.

Damit ließen beide es bewenden, hinter ihnen folgten Verstappen, der im Training zuvor Bestzeit gefahren war und Ricciardo. Vettel reihte sich auf Platz sieben ein und zog wie Hülkenberg, der noch zwei Ränge davor lag, ungefährdet in die nächste Runde ein. Für Pascal Wehrlein kam dagegen bereits das Ende. Der 22-Jährige schlug im wichtigen Teamduell zwar seinen gleichaltrigen französischen Widersacher Esteban Ocon (22.). Er kam als 19. aber ebenfalls nicht in die nächste Runde, in denen den übrig gebliebenen 16 Fahrern 15 Minuten blieben.

Lewis Hamilton mit Hündchen bei Instagram

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Und wieder zögerten Rosberg und Hamilton nicht lange, diesmal versuchte es aber der Deutsche als erster, ein paar Hundert Meter hinter ihm folgte der Brite. Wieder lag zwischen ihnen nur rund eine Zehntelsekunde, nur dass jetzt Rosberg der Schnellere war - ehe Ricciardo die Rosberg-Zeit im Mittelteil der Quali noch unterbot. Erneut problemlos meisterte auch Hülkenberg die nächste K.o.-Phase.

Unter perfekten Bedingungen - strahlend blauer Himmel, 23 Grad Celsius - fuhren zehn Fahrer die Top Ten aus. Und wie im zweiten Durchgang legte Rosberg mit dem Selbstbewusstsein eines WM-Spitzenreiters vor. Nur, dass Hamilton die Zeit um 72 Tausendstelsekunden unterbot. Im alles entscheidenden letzten Versuch unterbot Rosberg zunächst die Hamilton-Zeit. Das Schlusswort aber hatte der Brite, der sich die neunte Pole in diesem Jahr sicherte. Er blieb als einziger in 1:34,999 unter 1:35 Minuten. Rosberg benötigte 1:35,215 Minuten.

Ecclestone kritisiert Rosberg

Nico Rosberg wäre für Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone (85) einem Medienbericht zufolge nicht die Weltmeister-Wunschvorstellung. „Wenn Nico den Titel gewinnen würde, wäre das gut für ihn und gut für Mercedes, aber es würde dem Sport nicht unbedingt helfen, weil es nichts über ihn zu schreiben gibt“, wurde Ecclestone in der britischen Zeitung „Daily Mail“ zitiert. „Selbst Deutschland würde es nicht helfen“, betonte Ecclestone: „Du brauchst einen wie Lewis.“

Hamilton, Rosbergs britischer Mercedes-Teamkollege, liegt vor den letzten vier Saisonrennen jedoch 33 Punkte zurück. Ecclestone haderte seinerzeit auch schon mit Sebastian Vettel als Champion. „Einige andere, darunter auch Vettel, glauben, ihr Job sei damit getan, schnell Auto zu fahren“, hatte Ecclestone mal über den viermaligen Weltmeister gesagt.