Mal ehrlich: Hätten Sie vor genau einem Jahr darauf gewettet ...

... dass vor dem WM-Sommermärchen 2006 6,7 Millionen Euro über ein Schweizer Konto von Franz Beckenbauer in dunkle Kanäle flossen und die Lichtgestalt aus dem Olymp des deutschen Fußballs vertrieben wird?

... dass DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und auch Fifa-Präsident Sepp Blatter abtreten müssen?

...dass eine Champions-League-Reform die kleineren Nationen benachteiligt, dänische Vereine offen mit einem Austritt aus der Uefa drohen und Pläne über eine multi-nationale Liga mit Topclubs aus diesen Ländern vorantreiben?

...dass Blatters Nachfolger Gianni Infantino die WM ab 2026 mit 40 oder noch besser 48 Teams ausrichten will und er auch die Club-WM gerne auf 16 oder 32 Teilnehmer aufblasen will?

Ein Wahnsinn! Nichts, aber auch gar nichts scheint mehr ausgeschlossen zu sein in dieser sich immer schneller drehenden Welt, was vor allem daran liegt, dass immer mehr Geld in den Kreislauf gepumpt wird und die Gier auf noch mehr Millionen, das zum Teil in fremde Taschen fließt, das Handeln vieler Funktionsträger bestimmt.

Richtig rund ist das Angebot für Fußballfreunde aber noch nicht. Deshalb kommt an dieser Stelle ein garantiert provisionsfreier Vorschlag an Fifa und Uefa: Die acht besten Mannschaften einer WM und einer EM spielen mit den Viertelfinalisten der Champions League, dem Gewinner der Europa League und dem Sieger einer Fair-Play-Wertung in einer WEM-League, mit Pre-Playoffs, Gruppenspielen, Playoffs und einer K.-o-Phase. Pausen für Fußballer werden doch sowieso überschätzt.