Hamburg. St. Paulis Jan-Marc Schneider und Bakery Jatta vom HSV stehen am Sonnabend im Fokus

Das Regionalligaderby zwischen dem HSV II und dem FC St. Pauli II (Sa., 13 Uhr, Wolfgang-Meyer-Stadion Hagenbeckstraße) wird zum Duell der Gemeinsamkeiten. Auf dem Platz stehen die beiden jüngsten Mannschaften der Regionalliga Nord. Die Kiezkicker (Durchschnittsalter des Kaders 20,42 Jahre) stellen die Greenhorns der Staffel, auf Rang zwei folgen die Rothosen (20,67 Jahre). Dazu kennen sich die Trainer gut. Als Dirk Kunert noch Jugendcoach beim VfL Wolfsburg war, trafen er und St. Paulis Joachim Philipkowski regelmäßig in direkten Duellen ihrer Jugendmannschaften aufeinander.

„Dirk ist ein guter Coach und hat meistens gewonnen. Aber wir konnten seine Mannschaften immer fordern und ärgern“, erinnert sich St. Paulis Coach. „Seine Teams waren sehr fleißig und stark. Ich halte ihn ebenfalls für einen sehr guten Trainer“, antwortet Kunert. Sportlich trennen die beiden Stadtrivalen nur zwei Punkte. Der HSV II belegt mit 13 Zählern Rang sieben, St. Pauli II mit elf Punkten Rang elf. Beide Trainer beklagten vor der Partie unisono, ihre Mannschaften hätten „bisher zu viele Punkte liegengelassen“ – und um dies abzustellen, ruhen die Hoffnungen besonders auf zwei Angreifern.

Beim HSV II ist das Bakery Jatta. Der 18 Jahre alte Flüchtling aus Gambia erzielte in seinen ersten beiden Partien gegen Rehden (2:0) und Hildesheim (3:1) jeweils zwei Treffer, plagte sich aber seit dem 2:3 in Egestorf am vergangenen Sonntag mit Achillessehnenproblemen herum. Diese sind nun offenbar verheilt. „Er konnte beim Abschlusstraining der Profis ohne Probleme mitmachen und wird bei uns im Kader sein“, freut sich Kunert. Jattas gigantischer Antritt kann jeder Abwehrreihe das Leben schwer machen. Das eint ihn mit St. Paulis Jan-Marc Schneider (22). Dieser setzt im Pressing mit starkem Anlaufen oft auch die gegnerische Defensive bei deren Ballbesitz unter Druck. Fünf Treffer markierte er in dieser Saison. Gegen Oldenburg (2:1) gelang ihm in der Vorwoche der Ausgleich im zweiten Nachschuss seines Foulelfmeters.

„Ich bin froh, dass Jan-Marc schon fünf Tore geschossen hat. Noch lieber wäre es mir, es wären 20 Treffer“, sagt Philipkowski. Allgemein sei „die Chancenverwertung bisher das größte Manko meines Teams“. Das sieht Kunert hinsichtlich seines Teams ähnlich. Abwarten, was von den Gemeinsamkeiten während der 90 Derbyminuten am Sonnabend übrig bleiben wird.