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Nürnberg stoppt Union Berlin

Der 1. FC Nürnberg hat mit dem ersten Heimsieg der Saison die Erfolgsserie von Union Berlin in der 2. Bundesliga beendet. Eine knappe Woche nach dem ersten 3:1 in Bielefeld gewannen die Franken gegen die zuvor sechs Spiele unbezwungenen Berliner mit 2:0 (1:0). Vor 24.465 Zuschauern überraschte Kevin Möhwald (45.+1 Minute) Union-Keeper Jakob Busk mit einem Distanzschuss. Der gerade eingewechselte Joker Cedric Teuchert (84.) sorgte für die Entscheidung. Beide Mannschaften dezimierten sich schnell selbst. Unions Kristian Pedersen (39.) und Nürnbergs Edgar Salli (42.) sahen Gelb-Rot. Nürnberg verbesserte sich auf Rang 13, Berlin ist Vierter. Außerdem bezwang Sandhausen Dynamo Dresden 2:0 und Bochum feierte einen 4:2-Auswärtssieg in Aue.

Rangnick bestätigt Gespräche mit Engländern

RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick hat nach eigenen Angaben keine Anfrage des englischen Fußballverbandes FA für den Posten des Nationaltrainers vorliegen. Es gebe derzeit keinerlei Kontakt, sagte Rangnick bei Sky. Rangnick bestätigte allerdings Medienmeldungen, wonach es im Sommer nach der EM ein Gespräch zwischen dem Verband und ihm gegeben habe.

Schon damals hatten die Engländer einen neuen Nationaltrainer gesucht, sich aber schließlich für den inzwischen entlassenen Sam Allardyce entschieden. Nach einem „zweistündigen, guten Gespräch“ habe der Verband ihm abgesagt, sagte Rangnick. Der frühere Schalke-Trainer gab an, aktuell kein Interesse an einem Job in England zu haben.

Schalke bangt um Höwedes und Huntelaar

Schalke bangt vor dem richtungweisenden Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach um den Einsatz von Kapitän Benedikt Höwedes. "Er hat einen Schlag abbekommen, da müssen wir abwarten", sagte Trainer Markus Weinzierl am Freitag. Höwedes hatte die Blessur beim 3:1 am Donnerstagabend in der Europa League gegen RB Salzburg erlitten.

Offen ist auch, ob Torjäger Klaas-Jan Huntelaar zur Verfügung steht. Der Niederländer, der gegen Salzburg wegen einer starken Erkältung fehlte, konnte auch am Freitag noch nicht wieder trainieren. Weinzierl hofft nach dem Erfolgserlebnis im Europapokal auf die Wende in der Liga: "Natürlich wollen wir den Schwung mitnehmen und in der Bundesliga den Turnaround schaffen." Schalke steht nach fünf Pleiten zum Saisonstart auf dem letzten Platz.

Tuchel enttäuscht wegen Fall Castro

Trainer Thomas Tuchel von Borussia Dortmund hat den erneuten Verzicht des Bundestrainers Joachim Löw auf eine Nominierung des BVB-Profis Gonzalo Castro mit "großer Enttäuschung" aufgenommen.

"Ich bin zu 100 Prozent davon ausgegangen, dass er nominiert wird, weil seine Leistungen über einen längeren Zeitraum auf sehr hohem Niveau so herausragend gut sind, dass ich mir komplett sicher war", sagte Tuchel vor dem Ligaspiel bei Bayer Leverkusen am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky). "Es ist eine große Enttäuschung, das jetzt zu hören."

BVB-Trainer Thomas Tuchel (l.) mit Musterschüler Gonzalo Castro
BVB-Trainer Thomas Tuchel (l.) mit Musterschüler Gonzalo Castro © Imago/DeFodi

Castro hatte das letzte seiner fünf A-Länderspiele am 21. November 2007 gegen Wales (0:0) in Frankfurt absolviert. Seitdem wartet er auf eine zweite Chance in der Nationalmannschaft.

Der 29-Jährige sei "ein sehr beliebter Spieler in der Mannschaft, weil er eine große Empathie hat, weil er eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt und das verbindet mit ganz viel Qualität", sagte Tuchel. "Er ist wahnsinnig professionell, es ist ein Traum, einen solch belastbaren Spieler zu haben, der immer zur Verfügung steht, diese hohen Belastungen auch braucht, um das Beste aus sich herauszuholen, und sie auch erträgt. An ein Training ohne Gonzo kann man sich gar nicht erinnern. Er ist immer da."

Der deutsche Kader

Tor

Manuel Neuer (Bayern München), Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)

Abwehr

Jerome Boateng (Bayern München), Jonas Hector (1. FC Köln), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Mats Hummels (Bayern München), Joshua Kimmich (Bayern München), Shkodran Mustafi (FC Arsenal), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)

Mittelfeld

Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (VfL Wolfsburg), Ilkay Gündogan (Manchester City), Sami Khedira (Juventus Turin), Toni Kroos (Real Madrid), Max Meyer (Schalke 04), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Julian Weigl (Borussia Dortmund)

Angriff

Mario Gomez (VfL Wolfsburg), Mario Götze (Borussia Dortmund), Kevin Volland (Bayer Leverkusen)

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Ancelotti rotiert gegen Köln

Bayern Münchens Trainer Carlo Ancelotti hat gegen den 1. FC Köln einige Veränderungen angekündigt. "Wir werden rotieren. Das ist wichtig, damit wir eine hohe Intensität zeigen können", sagte der Italiener vor der Partie am Sonnabend (15.30 Uhr) und fügte in Richtung Arjen Robben an: "Er wird immer besser. Er wird starten!"

Für den 32 Jahre alten Niederländer ist es der erste Pflichtspieleinsatz in der Startelf des Rekordmeisters seit sieben Monaten. Zuletzt hatte Robben beim 0:0 in Dortmund am 5. März von Beginn an gespielt. Gegen Hertha BSC und Atlético wechselte ihn Ancelotti jeweils ein.

Bleibt auch nach der ersten Niederlage locker: Carlo Ancelotti
Bleibt auch nach der ersten Niederlage locker: Carlo Ancelotti © Witters

Ancelotti stehen gegen den Dritten Köln bis auf Douglas Costa, der nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen soll, und Holger Badstuber alle Spieler zur Verfügung. Franck Ribéry fehlte am Freitag beim Abschlusstraining, weil er laut Trainer "etwas müde" gewesen sei: "Gegen Köln ist er aber dabei." Das trifft auch auf Thiago zu, der am Donnerstag pausiert hatte. Potenzielle Kandidaten für die Startelf wären neben Robben noch Joshua Kimmich, Mats Hummels oder Renato Sanches.

Mit der Niederlage in Madrid wollte sich Ancelotti am Freitag nicht mehr lange aufhalten: "Wir haben nicht gut gespielt. Aber wir müssen ruhig bleiben und mit Selbstvertrauen weitermachen. Wichtig ist, sich zu fokussieren. Ich habe eine Menge Vertrauen in das Team."

Mit dem sechsten Ligasieg im sechsten Spiel wollen die Bayern vor der Länderspielpause auch die Voraussetzungen für einen harmonischen Wiesn-Ausflug am Sonntag schaffen. "Wenn wir drei Punkte holen, dann versuche ich drei Bier zu trinken. Vielleicht auch ein viertes", scherzte Ancelotti, nachdem er bei seinem ersten Oktoberfest-Besuch zwei Maß geschafft hatte.

Fifa schafft einen neuen Posten

Die Fifa hat im Zuge seiner Reorganisation erstmals die Position eines Handelsdirektors geschaffen und Philippe Le Floc'h damit betraut. Le Floc'h, der früher Marketingdirektor bei der Uefa war, werde die neue Stelle am 11. Oktober antreten. Derzeit ist der schweizerisch-französische Doppelbürger für das Technologie-Consultingunternehmen Custom Business Solutions in Dubai tätig.

Als Handelsdirektor soll Le Floc'h alle Geschäftstätigkeiten der Fifa beaufsichtigen und sowohl die Marketing- als auch die TV-Unterabteilung leiten. Der Jurist mit einem Masterabschluss der Universität von Paris verfüge beim Ausbau und bei der Entwicklung des TV-Geschäfts sowie bei der Vermarktung von Sportveranstaltungen über einen „erstklassigen Leistungsausweis“.

Bender und Toprak wackeln bei Bayer

Leverkusen droht gegen Dortmund am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) weiter der Ausfall von Lars Bender und Ömer Toprak. Mittelfeldspieler Bender hatte im Champions-League-Spiel beim AS Monaco (1:1) am Dienstag eine Schienbeinverletzung erlitten, Innenverteidiger Toprak musste wegen einer Knieprellung behandelt werden. "Ob es bei ihnen reicht, kann ich noch nicht sagen", sagte Trainer Roger Schmidt am Freitag.

Von seiner Mannschaft erwartet Schmidt eine kontinuierliche Steigerung. "Die Mannschaft will wieder heranrücken an die oberen Plätze. Dafür brauchen wir Siege. Ich bin zuversichtlich", betonte er. Einige Spiele seien für Bayer "unglücklich gelaufen". Allerdings sei der BVB "schon stabil, er wirkt nicht wie eine Mannschaft, die sich noch finden muss".

Hin und her wegen Schalke-Torschützen

Der Ball war schon hinter der Linie, bevor das Tor fiel - die Uefa wusste nicht, wer getroffen hatte: Das entscheidende 3:0 von Schalke 04 beim 3:1 (1:0) in der Europa League gegen RB Salzburg sorgte noch lange nach dem Schlusspfiff für Diskussionen und Heiterkeit. "Ich würde den Torrichter zum Torschützen machen", sagte Trainer Markus Weinzierl nach dem Wirrwarr über den Treffer in der 58. Minute.

Jeder darf jubeln, wie er will: Die wechselnden Schalke-Torschützen Naldo (l.) und Höwedes
Jeder darf jubeln, wie er will: Die wechselnden Schalke-Torschützen Naldo (l.) und Höwedes © Witters

Wie die Fernsehbilder zeigten, hatte der Ball bereits nach Naldos Kopfball an die Latte die Torlinie überschritten. Doch erst nachdem Benedikt Höwedes ihn im Nachsetzen erneut dorthin bugsiert hatte, entschied Schiedsrichter Serdar Gözübüyük (Niederlande) auf Tor. Nach dem Schlusspfiff wurde dann plötzlich der Torschütze offiziell auf Naldo geändert, wenig später war es doch wieder Höwedes.

"Naldos Ding war natürlich vorher schon drin", sagte der Weltmeister. Manager Christian Heidel wunderte sich indes über den Torrichter: "Der stand da wie im Boxring." Er sei ohnehin für die Torlinientechnik, sagte der Sportvorstand: "Das Kuriose ist ja, dass wir sie abstellen mussten. Das Ergebnis haben wir gesehen." Die Europäische Fußball-Union (Uefa) setzt im Europapokal weiter auf die Torrichter - im Gegensatz zur Bundesliga und den anderen großen Ligen.

Eintracht wieder mit Abraham

Abwehrspieler David Abraham steht Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg am Sonnabend (15.30 Uhr) zur Verfügung. Der 30 Jahre alte Argentinier hat die in der Vorwoche beim 3:3 gegen Hertha BSC erlittene Innenbandverletzung auskuriert. „Er ist zu einhundert Prozent fit und einsatzbereit“, berichtete Eintracht-Trainer Niko Kovac am Freitag. Er kann somit personell aus dem Vollen schöpfen. „Es sind alle Mann an Bord“, verkündete Kovac.

Klopp will mit 60 Schluss machen

Jürgen Klopp will im Rentenalter nicht mehr als Trainer arbeiten. „Der Tag wird kommen, an dem ich sage: Danke schön, hat Spaß gemacht. Dass ich mit 60 noch auf der Trainerbank sitze, ist sehr, sehr unwahrscheinlich“, sagte Klopp im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Fühlt sich derzeit in Liverpool heimisch: Fußball-Trainer Jürgen Klopp
Fühlt sich derzeit in Liverpool heimisch: Fußball-Trainer Jürgen Klopp © Imago/Action Plus

Der 49-Jährige, momentan beim englischen Top-Club FC Liverpool unter Vertrag, kann sich aber eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen. „Zum Leben auf jeden Fall. Als Trainer weiß ich es nicht“, sagte der ehemalige Coach des Bundesligisten Borussia Dortmund.

Mit dem BVB war Klopp 2011 und 2012 Deutscher Meister geworden. Über die Titelverteidigung wundert sich Klopp noch immer. „Du kannst in Deutschland immer mal wieder Meister werden. Dann machst du Bayern wach und dann schlagen die so zurück, dass du im nächsten Jahr gar nicht mehr weißt, dass du ein Jahr vorher Meister geworden bist. Dass wir im zweiten Jahr noch mal Meister geworden sind, war die eigentliche Sensation“, sagte Klopp.

Allofs glaubt weiter an Gomez

Für Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs ist Nationalstürmer Mario Gomez „voll bundesligatauglich“. „Daran habe ich keinerlei Zweifel“, sagte Allofs im Interview mit der „Welt“. Gomez war als Torschützenkönig der Türkei in die Bundesliga zurückgekommen, hat aber noch keinen Treffer erzielt.

Die Torflaute des Stürmers führt Allofs darauf zurück, dass sich Gomez bei der EM verletzt habe und spät ins Training eingestiegen sei. „Dass er mehr Tore schießen muss, weiß er selbst, aber er ist noch nicht bei 100 Prozent seiner körperlichen Fitness. Wir wissen doch, wie das bei Stürmern ist: Kommt erst mal ein Erfolgserlebnis, kann das ganz schnell gehen, dann läuft es ganz anders“, sagte der ehemalige Nationalspieler Allofs.

Gomez erarbeite sich seine Chancen. „Noch nutzt er sie nicht. Aber er arbeitet hart, und wenn die Mannschaft ihm hilft, wird er automatisch seine Tore machen und dazu beitragen, dass wir wieder in die Spur kommen und unsere Ziele erreichen“, sagte Allofs. Mit fünf Punkten ist der VfL momentan Tabellen-13. der Bundesliga.

Watzke warnt vor Rückschlägen

Borussia Dortmund begeistert die Fußball-Welt, Club-Chef Hans-Joachim Watzke warnt. Es werde „auch weiterhin den ein oder anderen Rückschlag geben. Ganz klar. Aber das wissen wir!“, sagte Watzke der "Bild".

Die tollen Leistungen führt Watzke auf „eine extrem lernfähige und willensstarke Truppe“ zurück. Auch müsse man festhalten, dass man mit Thomas Tuchel und Michael Zorc „natürlich auch einen tollen Trainer und Manager“ habe. Tuchel habe es „innerhalb kürzester Zeit geschafft, eine neue Mannschaft zu formen. Das ist eine große Leistung!“, sagte Watzke. Und Zorc habe „bei den Transfers abermals ein goldenes Händchen bewiesen“.

Zuletzt hatte der BVB in der Champions League beim 2:2 gegen Titelverteidiger Real Madrid überzeugt. „Ich habe mich sehr über die Art und Weise, wie wir gespielt haben, gefreut. Mutig nach vorne, mit mehr Ballbesitz als Real. Ich glaube, dass dieses Spiel die Leute in ganz Europa begeistert hat und das 2:2 am Ende auch ein hochverdientes Ergebnis war“, sagte Watzke.

Die französische Fußball-Liga fordert vom Pay-TV-Sender Canal plus, der drei Spiele pro Spieltag ausstrahlen darf - die restlichen werden über den katarischen Sender BeInSport gesendet - neun Millionen Euro Schadenersatz. Der Vorwurf: Canal plus habe gegen den laufenden Fernsehvertrag verstoßen.

Frankreichs Liga will TV-Geld zurück

Canal plus zahlt zwar 540 Millionen Euro pro Saison für die drei Top-Spiele, die der TV-Sender ansetzen kann. Seit Saisonbeginn aber werden die Spiele am Freitagabend und am Sonnabendnachmittag nur noch über den zusätzlich kostenpflichtigen Sender Canal plus Sport ausgestrahlt und nicht, wie vertraglich vereinbart, über den Hauptsender Canal plus.

Deshalb sind beim Sonnabend-Spiel um 17 Uhr (normale Anstoßzeit: 20.30 Uhr) die TV-Zuschauerzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 300.000 gesunken.

Canal plus will kein Geld zurückzahlen, sondern bietet stattdessen mehr Sendezeit im Vorlauf und der Rückschau an. Beide Parteien wollen einen Steit vor Gericht vermeiden.