Bundesligakolumne Königsblaue nach 1:2 in Hoffenheim Tabellenletzter. Nouri darf auf Trainerjob hoffen

Tiefpunkt: Schalke 04 ist an einem historischen Tiefpunkt angekommen. Die Königsblauen unterlagen trotz einer frühen Führung 1:2 bei 1899 Hoffenheim und stürzten mit null Punkten ans Tabellenende. Fünf Niederlagen zum Saisonstart gab es für S04 noch nie, die neue Chefetage um Manager Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl steht bereits mit dem Rücken zur Wand. „Wir sind in einer Situation, in der einem die Worte fehlen. Vorne klappt einfach gar nichts, hinten machen wir Fehler“, sagte Schalkes Torhüter Ralf Fährmann bei Sky. Andrej Kramaric (17.) und Lukas Rupp (41.) trafen für die Hoffenheimer. Eric-Maxim Choupo-Moting (4.) hatte die Führung erzielt.


Ungeschlagen: Zunächst hieß es: Warten. Rund 50 Kölner Ultras verhinderten mit einer Sitzblockade die Durchfahrt des Leipziger Mannschaftsbusses – es sollte wohl ein Protest gegen RB sein. Die Partie konnte erst mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden. Beide Teams bewiesen dann beim 1:1 ihre starke Verfassung und blieben ungeschlagen. „Das ist eine gerechte Punkteteilung. Nach dem 1:1 haben beide Seiten auf einen Fehler gewartet, aber der kam nicht mehr. Die Begegnung war sehr, sehr intensiv“, sagte Kölns Sportchef Jörg Schmadtke. Oliver Burke (5.) hatte die Gäste in Führung gebracht, die Yuya Osako (25.) ausglich.

Erfolgstrainer: Nach dem Siegtreffer in der 92. Minute hüpfte Alexander Nouri wie ein Flummi durch das Weserstadion. Der Interimstrainer von Werder Bremen wollte nach dem 2:1-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg am liebsten die ganze Welt umarmen. Was für ein Einstand! Der von Fans und Spielern gefeierte bisherige Trainer des Bremer Drittligateams wusste am Sonntag dennoch nicht, ob er am Dienstag das nächste Training der Profis leiten wird. Auch Sportdirektor Frank Baumann und Aufsichtsratschef Marco Bode konnten die Frage nicht beantworten. Der emotional starke Auftritt gegen ganz schwache Wolfsburger könnte jedoch zu einem Umdenken in der Bremer Führungsetage führen nachdem Wunschkandidat Markus Gisdol am Sonntag bei Baumann abgesagt hat. „Wir hätten auch kein Problem, dass Alex noch die nächsten Spiele auf der Bank sitzt“, sagte Baumann. Das sehen auch die Werder-Profis nach dem ersten Saisonsieg auch so: „Er hat uns als Mannschaft wieder zusammengebracht. Man sieht, dass da eine Mannschaft als Einheit auf dem Platz steht“, sagte Lennart Thy.


Verletzungspech: Die Freude des FC Augsburg über den 1:0-Sieg über Darmstadt 98, den alten Verein von Trainer Dirk Schuster, wurde durch die schwere Verletzung von Raul Bobadilla getrübt. Der Stürmer erlitt nach einem Foul von Peter Niedermeyer wohl eine Eckgelenksprengung in der linken Schulter und dürfte wochenlang ausfallen. Nach der Knie-OP bei Offensivspieler Caiuby und der tiefen Risswunde bei Mittelfeldmann Dominik Kohr ist es die dritte langwierige Verletzung eines Stammspielers.


Rekord-Bosnier: Richtig freuen konnte sich Vedad Ibisevic über diese Bestmarke nicht. Mit seinen Toren Nummer 94 und 95 kürte sich der Stürmer von Hertha BSC am Sonnabend beim 3:3 gegen Eintracht Frankfurt zum besten bosnischen Torjäger der Bundesliga-Geschichte neben HSV-Idol Sergej Barbarez. Doch die Freude darüber wurde durch den Frankfurter Ausgleich in der Nachspielzeit erheblich getrübt. „Wenn man so spät ein Tor kassiert, ist das bitter und ärgerlich“, befand Ibisevic, der seine Tore in neun Jahren für Aachen, Hoffenheim, Stuttgart und eben Berlin erzielte. „Sergej ist eine Legende bei uns in Bosnien. Es ist für mich natürlich eine große Ehre“, sagte Ibisevic. Nächsten Sonnabend möchte er den Rekord gerne ausbauen – gegen Barbarez’ HSV.