Hamburg. Der Neu-Halstenbeker trifft beim 2:1 im Derby, Kritik an Victorias Transferpolitik, Großkopf mit erfolgreicher Fahrradtour.

Stilfragen bei Transfers. Ein rasches Comeback in der alten Heimat erlebte Barmbek-Uhlenhorsts (BU) Tolga Odabas beim 3:0 im Oberligaspiel gegen Altona 93. Odabas wechselte in der Sommerpause zum Ligarivalen FC Süderelbe – und nach nur einem Spieltag wieder nach Barmbek zurück. „Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt und bin unglaublich dankbar, dass mich BU zurückgenommen hat“, so Odabas. Gegen Altona trumpfte der 26-jährige Lokführer gleich groß auf, bereitete den dritten Treffer vor. Realisiert werden konnte der schnelle Rücktransfer nur, weil die Barmbeker Odabas nun als Vertragsamateur beschäftigen. Die bereits geflossene Ablösesumme erhielt Süderelbe von Odabas selbst zurück. An den Kosten für Steuern und Sozialabgaben, die BU jetzt entstehen, beteiligt er sich ebenfalls. „Süderelbe hat Verständnis gezeigt, sich sehr kooperativ verhalten. Tolga und natürlich auch wir müssen uns da wirklich sehr bedanken. Das war sehr guter Stil“, sagte Barmbeks Vorstandsmitglied Volker Brumm. „Im Gegensatz dazu hat uns der SC Victoria nicht einmal informiert, als er Spieler von uns ansprach. Sie holten dann Pacal El-Nemr. Das Vorgehen des SC Victoria fanden wir nicht gut.“

Barmbek-Uhlenhorst fertigt Altona 93 ab

Diese Kritik wollte Victorias neuer Manager Jean-Pierre Richter nicht auf sich sitzen lassen: „Ich habe vorher bei Barmbeks Trainer Frank Pieper unser Interesse bekundet. Dem Wechsel von Matthias Ribeau von uns zu BU haben wir zugestimmt, obwohl er noch Vertrag bei uns hatte. Wir freuen uns, dass Pascal zu uns gekommen ist. Auf Schuldzuweisungen habe ich keine Lust.“

Cordis zweites halbes Dutzend. Mit dem zweiten Sechserpack in Folge (am ersten Spieltag 6:2 gegen Victoria) stürmte Oberligist Concordia durch ein 6:0 bei Süderelbe an die Spitze. Wie gegen Victoria trafen fünf Spieler, und fünf der sechs Treffer gelangen in Halbzeit zwei. „Wir sind offensiv vielseitig und nicht nur von Benjamin Bambur abhängig, der letzte Saison Torschützenkönig für uns war. Er hat nach dem Urlaub noch Rückstand, wird aber bald voll dabei sein“, so Cordis Manager Florian Peters. Und die vielen Tore in Hälfte zwei? „Ein Markenzeichen unseres Trainers Diamantis Cholevas. Wir sind topfit, können stets hohes Tempo gehen.“ Cordis Schützenfest in Bildern ist auf unserem Online-Angebot zu sehen: www.abendblatt.de/amateurfussball
Atug fliegt raus. Den Bogen wohl endgültig überspannt hat der vielleicht beste Innenverteidiger der Oberliga. Seyhmus Atug vom Meister Dassendorf wurde bis auf Weiteres suspendiert. Vor dem Eröffnungsspiel bei Altona 93 (2:2) hatte Atug seinen Platz auf der Bank verschmäht und die Anlage verlassen. „Er wird vorerst nicht mehr für uns spielen. Wir haben uns bemüht, aber ich sehe momentan keine Lösung“, sagte Dassendorfs Sportchef Jan Schönteich.

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Dreier für alte Bekannte. Der Fehlstart des HSV II in der Regionalliga Nord ist perfekt. Nach starker erster halber Stunde ließen die Rothosen gegen Eichede ebenso stark nach und verloren mit 2:3. „Ich bin enttäuscht vom Ergebnis und von meiner Truppe“, sagte HSV- II-Trainer Dirk Kunert. Kapitän Dennis Strompen wollte die Lage nicht so schwarz sehen: „Über die null Punkte aus den ersten beiden Spielen mache ich mir noch keine Gedanken. Wir sind eben eine junge Mannschaft“, so Strompen. Wenigstens zwei Spieler mit Hamburger Vergangenheit durften jubeln. Mustfa Karaaslan (zuvor Buxtehude und Süderelbe) traf doppelt, Marc Oldag (SC Vier- und Marschlande, Oststeinbeker SV) einmal. Eichedes Trainer Jörn Großkopf (früher u.a. St. Pauli II) freute sich sogar doppelt. Über den Sieg („Wir haben 65 Minuten lang das Spiel bestimmt“) und über die Anreise. Großkopf wohnt weiterhin in Eimsbüttel und kam mit dem Fahrrad zum Wolfgang-Meyer-Platz an der Hagenbeckstraße.

Der andere Hamburger Vertreter, Eintracht Norderstedt, siegte 2:1 gegen Lupo Martini Wolfsburg. Trainer Thomas Seeliger war trotzdem sauer – auf die Terminierung des Oddset-Pokalspiels bei TuRa Harksheide am 16. August fünf Tage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Greuther Fürth: „Wir haben als Hamburger Vertreter drei englische Wochen in Folge vor dem DFB-Pokalspiel. Dieser Termin ist eine Frechheit, absolut beschämend.“

Ausgerechnet Jeske. Wie fühlt man sich als Verlierer des großen Pinneberger Kreisderbys zwischen der SV Halstenbek-Rellingen und dem VfL Pinneberg? Tim Jeske sollte es wissen. Er verlor letzte Saison noch ein Derby mit dem VfL. Im Sommer wechselte er nicht ohne Nebengeräusche zu HR. „Ein Derby zu verlieren ist besonders ärgerlich. Für Pinneberg auch deshalb, weil neben mir noch Sascha Richert vom VfL zu HR gewechselt ist. Dadurch waren noch mehr Kampf und Emotionen drin.“ Ausgerechnet Jeske (ein Tor erzielt) und Richert (zwei Torvorlagen) entschieden das Spiel. Dabei war Pinneberg die bessere Mannschaft, hatte durch Jan-Henrik Kaetow die besten Torchancen. „Ich werde heute Nacht von meinen vergebenen Chancen träumen“, ärgerte sich Kaetow. Dass zwei Ex-Pinneberger das Derby zugunsten von HR entschieden, bewertete HR-Trainer Thomas Bliemeister so: „Hätte Pinneberg seine Chancen genutzt, würden wir über die beiden nicht reden!“