Hamburg. Die am Freitag in die Saison startende Zweite Liga hat prominenten Zuwachs erhalten

Fünf Tage vor seinem ersten Punktspiel in der für ihn neuen Spielklasse hat der VfB Stuttgart noch einen Coup auf dem Transfermarkt gelandet. Der Bundesliga-Absteiger verpflichtete Tobias Werner (31) vom FC Augsburg. Der Offensivspieler soll, so gut es geht, den zum HSV transferierten Filip Kostic ersetzen und könnte schon am Montagabend gegen den FC St. Pauli zum Einsatz kommen.

Auch ohne Tobias Werner wäre der VfB Stuttgart in der neuen Saison die größte Attraktion der Zweiten Liga gewesen. Das Gründungsmitglied der Bundesliga hat seit 1963 nur zwei Jahre (1975/1976 und 1976/1977) in der höchsten Spielklasse verpasst. Der sofortige Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel, dafür holten die Schwaben mit Torjäger Simon Terrodde (Bochum) und dem quirligen Jean Zimmer (Kaiserslautern) für jeweils 2,5 Millionen Euro zwei leistungsstarke Akteure, die sich in der Zweiten Liga auskennen.

Mit seinen 51 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit ist der VfB in dieser Hinsicht zwar das Topteam der Spielklasse, doch bei Weitem nicht das einzige, das eine deutlich zweistellige Zahl an Erstligajahren vorweist. Der 1. FC Kaiserslautern (44 Jahre), der VfL Bochum (34) und der 1. FC Nürnberg (32) folgen auf den Plätzen. Da nehmen sich die insgesamt acht Jahre, in denen sich der FC St. Pauli bei seinen bisher fünf Versuchen in der Eliteliga befand, schon fast bescheiden aus. 13 der aktuellen 18 Zweitligisten haben schon einmal in der Bundesliga gespielt und kommen zusammen auf die stolze Zahl von 306 Jahren Erstliga-Erfahrung. Stuttgart (dreimal), Kaiserslautern (zweimal) sowie Nürnberg, Braunschweig und 1860 München (je einmal) wurden zu Bundesligazeiten schon Deutscher Meister. Union Berlin, Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden, das nach der Wende auch zwei Jahre Bundesligist war, kommen zudem noch auf insgesamt 88 Jahre Erfahrung in der DDR-Oberliga.

Wie Stuttgart erlitt auch Mitabsteiger Hannover 96 in diesem Sommer einen erheblichen Aderlass an bisherigen Stammspielern, gleichzeitig aber konnten die Niedersachsen in Martin Harnik (Stuttgart) und Niclas Füllkrug (Nürnberg) auch prominente Zugänge verbuchen. Die bisher höchste Ablösesumme aber floss mit rund drei Millionen Euro für den Transfer von Offensivspieler Stefan Aigner von Eintracht Frankfurt zurück zu 1860 München. Auch dank ihres Investors Hasan Ismaik können sich die „Löwen“ auch die Dienste der Routiniers Ivica Olic und Karim Matmour leisten.