Die Bilder des 13. Juli 2014 sind unvergessen: blutverschschmiert im Gesicht, von Krämpfen in den Beinen geplagt, rappelt er sich auf, grätscht, köpft, schießt, wirft sich den Angriffen der Argentinier entgegen. Am Ende ist er der gefeierte Held. Das WM-Finale ist sein größtes Spiel. Es ist unzertrennlich mit dem Auftritt des Bastian Schweinsteiger verbunden. Jetzt tritt er ab, einer der ganz Großen des Fußballs.

Die Entwicklung der Nationalelf vom EM-Versager 2004 bis zum WM-Gewinner zehn Jahre später hat Schweinsteiger entscheidend mitgeprägt. Und alle, die ihm zwischenzeitlich mangelnde Führungsqualitäten vorwarfen, haben verkannt, dass er sich stets bis zum letzten Schweißtropfen in den Dienst der Mannschaft stellte; dass er Lücken schloss, die andere ließen, dass er auch dort noch hinlief, wenn es schon wehtat. Felix Magath, zweieinhalb Jahre sein Trainer beim FC Bayern, hat diese Diskussion nie verstanden. Schweinsteiger war für ihn der Musterprofi schlechthin; einer, der für andere immer alles gab. Einer wie er, sagt Magath, hätte es verdient gehabt, Weltfußballer zu werden. Weil damit endlich gewürdigt worden wäre, was Fußball nach seinem Verständnis vor allem ist: ein Mannschaftsspiel. Dreimal wurde Schweinsteiger nominiert, dreimal wurden es andere.

Bastian Schweinsteiger wird eine Lücke hinterlassen. Der sie schließt, ist noch nicht gefunden.