Franziska van Almsick wird Stefan Kretzschmar sein Leben lang begleiten. Das Antlitz der einstigen Weltklasseschwimmerin ziert die Wade des einstigen Weltklassehandballers. In Haut gestochener Beweis einer großen Liebe, die im olympischen Dorf 2000 in Sydney begann. Die aber nicht so lange hielt wie die Tinte unter „Kretsches“ Haut.

Jetzt hat die Athleten-Unterkunft in Rio de Janeiro wieder geöffnet. Das ist der wahre Nucleus dieser größten Sportveranstaltung der Welt. Die Mensa ihre wichtigste Kontaktbörse. Man ist unter sich. Keine Zuseher, keine Kameras, keine Zeugen. Aber Luxuskörper, knappe Kleidung, exotische Versuchungen, Sündenbabel. Hier bist du Mensch, hier darfst du’s sein. Und nichts Menschliches ist den Athleten fremd. Rund 10.500 werden sich dort tummeln.

Und die Fantasie derjenigen draußen vor der Tür schlägt Purzelbäume. 450.000 Kondome stehen für die Athleten zur Verfügung. Das sind im Durchschnitt ... für maximal 16 Tage ... Respekt! „Auf eine Affäre aus“, seien einige, erzählte Turner Fabian Hambüchen. „Da läuft viel mit Sex“, ließ sich US-Torhüterin Hope Solo zitieren. So mancher erzählt gerne, was von ihm erwartet wird.

Wir werden also in den nächsten Wochen noch viel mehr dieser Geschichtchen hören und Ungesagtes mitdenken. Ist ja auch viel spannender als immer nur Doping.