Hamburg.

Boxweltmeister Ruslan Chagaev gibt dem Weltverband World Boxing Association und auch seinem Umfeld Rätsel auf. Die WBA hat dem 37 Jahre alten Usbeken, der viele Jahre für den Hamburger Universum-Stall kämpfte und in Hamburg lebte, seinen WM-Titel im Schwergewicht wegen Inaktivität aberkannt. „Trotz mehrfacher Aufforderung, zur Pflichtverteidigung gegen den US-Amerikaner Fres Oquendo anzutreten, hat sich Ruslan Chagaev nicht bei uns gemeldet“, hieß es in einer Erklärung der WBA. Chagaev hatte seinen Titel zwar im März dieses Jahres in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny an den Australier Lucas Browne verloren. Dieser war jedoch des Dopings überführt und Chagaev deshalb wieder zum Champion ernannt worden.

Chagaevs Trainer Artur Grigorian erklärte nun, der Sportler habe den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, der den WM-Kampf in Grosny finanziert hatte, gebeten, seine Karriere beenden zu dürfen. „Allerdings habe auch ich seit Wochen nichts mehr von Ruslan gehört“, sagte Grigorian, „ich gehe aber davon aus, dass er nicht mehr boxen wird.“