Defekte Leitungen, Wasser tropft von der Decke. Australier verschieben ihren Einzug

Verstopfte Toiletten. Bei der Eröffnung des olympischen Dorfes in Rio de Janeiro hat es harsche Kritik am Zustand der Unterkünfte gegeben. Die Delegation Australiens verschob sogar den Einzug in ihr Quartier. Ihr Olympisches Komitee beschwerte sich über defekte Wasserleitungen und verstopfte Toiletten. Die Vila dos Atletas war am Sonntag offiziell eröffnet worden. Das Organisationskomitee Rio 2016 räumte Probleme ein und versprach eine rasche Lösung. In der Villa werde rund um die Uhr weitergearbeitet, bis alle Mängel behoben seien, hieß es. Leider werde das noch einige Tage dauern. Laut dem Fernsehsender Globo gab es ähnliche Probleme bei den Delegationen Neuseelands und Großbritanniens. Die australische Delegationschefin Kitty Chiller beschrieb erbärmliche Zustände. Es gebe Lecks an den Leitungen, an einigen Stellen tropfe Wasser von der Decke, auf dem Boden würden sich Lachen neben Stromkabeln bilden. „Die Villa ist einfach nicht sicher und nicht bezugsfertig“, klagte Chiller. Der Komplex mit 31 Hochhäusern mit 3604 Apartments liegt im wohlhabenderen Stadtteil Barra da Tijuca im Westen Rios, 1,5 Kilometer vom Olympiapark mit den meisten Sportstätten entfernt. In der Spitze werden hier rund 18.000 Athleten und ihre Betreuer wohnen. Bereits vor Wochen hatte es Bedenken wegen der spartanischen Inneneinrichtung gegeben, in vielen Zimmern sollen nur Plastikschränke stehen.

Kerber will spielen. Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber (Kiel) hat nach ihrer Ellbogenverletzung Entwarnung gegeben. „Mein Olympiastart ist nicht in Gefahr. Meinem Arm geht es von Tag zu Tag besser, ich lasse mich intensiv behandeln“, sagte die Weltranglistenzweite. „Ich freue mich schon riesig auf Rio und möchte unbedingt eine Medaille holen.“ Am vergangenen Donnerstag hatte die Wimbledonfinalistin ihr Achtelfinalmatch beim Turnier in Bastad (Schweden) gegen Lara Arruabarrena (Spanien) absagen müssen. Am Wochenende flog die 28-Jährige zum Premier-Turnier nach Montreal (Kanada). Bei der mit 2,71 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung ist Kerber nach der Absage von Serena Williams (USA) wegen einer Schulterentzündung an Position eins gesetzt und hat zum Auftakt ein Freilos.

Turnerinnen in Form. Die Generalprobe ist geglückt. Nun soll Popstar Beyoncé den deutschen Turnerinnen den letzten Motivationsschub für Rio verleihen. Unmittelbar vor dem Abflug zu den Olympischen Spielen besucht das Quintett das Konzert des Popstars in der Frankfurter Arena. Beim Länderkampf in Chemnitz unterstrichen die Deutschen noch einmal ihre gewachsene Leistungsstärke und ließen Cheftrainerin Ulla Koch schwärmen: „Das ist wieder ein Team wie aus einem Guss. Den Altersunterschied von elf Jahren merkt man nicht. Die Mannschaft ist die Queen, und wir haben fünf Prinzessinnen.“ Die deutsche Riege siegte mit 174,25 Punkten deutlich vor Frankreich (167,95) und der Schweiz (165,50).

Dream-Team. Die US-amerikanische Basketball-Nationalmannschaft hat auch ohne Stephen Curry und LeBron James ihre Favoritenrolle für Rio untermauert. Im ersten Testspiel vor den Sommerspielen schlug das Team von Trainer Mike Krzyzewski Argentinien in Las Vegas 111:74. Bester Werfer war Kevin Durant, Currys künftiger Vereinskollege bei den Golden State Warriors, mit 23 Punkten. In Rio greift das Team USA nach seinem dritten Olympiasieg nacheinander. Vorher bestreiten die Amerikaner noch vier Testspiele. Zuletzt hatten neben Curry und James noch mehr als ein Dutzend weiterer prominenter NBA-Stars wie James Harden oder Russell Westbrook ihre Teilnahme abgesagt.