Washington/Hamburg. Der Hamburger Tennisspieler ist auf dem Weg zur deutschen Nummer eins kaum zu stoppen

„Ich habe zum Glück meinen Rhythmus und meinen Aufschlag schnell gefunden, es ist schließlich mein erstes Hartplatz-Turnier der Saison“, sagte Alexander Zverev in Washington. Es läuft in der amerikanischen Hauptstadt für den 19-Jährigen. In der Nacht zum Sonnabend spielte er gegen den Franzosen Benoit Paire um den Einzug ins Halbfinale.

Tennis kann so viel Spaß bringen, auf einem schnellen Untergrund, bei schönem Wetter, in netter Umgebung. „Ich mag die Hitze hier, auch wenn ich mich nach dem ersten Training nach 35 Minuten tot gefühlt habe“, sagt Zverev. Weit über 30 Grad brennen im District of Columbia vom Himmel. Als Zverev seine Geburtsstadt Mitte letzter Woche nach einem schnell verlorenen Doppel mit Bruder Mischa verlassen hatte, waren es höchstens 19 Grad und bewölkt.

Zverevs Form stimmt zudem offensichtlich. Das Zwischenspiel auf Hamburger Sand, zu dem ihn eine Vereinbarung mit Turnierdirektor Michael Stich verpflichtete, war schnell abgehakt, die Wildcard für Washington nahm er gerne. Für ein lockeres Promofilmchen der ATP im Architekturmuseum der US-Hauptstadt an der Seite der WTA-Spielerin Sloane Stephens stand Zverev auch mit Freuden zur Verfügung. Kleine Videointerviews für die ATP-Website in englischer Sprache macht er auch regelmäßig. Wenig davon in Hamburg – dass sein Management den US-Markt höher einschätzt als den deutschen, ist kaum noch zu übersehen.

Der Erstrundenerfolg gegen den ebenfalls gehypten US-Amerikaner Taylor Fritz war dennoch nicht selbstverständlich, ebenso wie der 6:2, 5:7, 6:2-Achtelfinalsieg am späten Donnerstag gegen Malek Jaziri aus Tunesien. „Für mich ist dieses Turnier sehr wichtig, um vor den US Open zu wissen, wo ich stehe und woran ich noch arbeiten muss“, erklärte der Weltranglisten-27..

Für Zverev ist die Teilnahme an dem 500er-Turnier auch mit Blick auf das ATP-Ranking wichtig. Am kommenden Montag verliert er 90 Punkte aus seiner Halbfinalteilnahme in Bastaad 2015, das hat er nun schon wieder ausgeglichen. Und bei einer Finalteilnahme würde er an Philipp Kohlschreiber (22.) vorbeiziehen und wäre schon an diesem Montag die neue deutsche Nummer eins – passieren wird das aber ohnehin recht bald.