Berlin. Der Rekord von Graciano Rocchigiani bleibt bestehen. Tyrone Zeuge erboxt sich aber ein Unentschieden. Comeback für den K.o.-König.

Gewogen und für zu leicht befunden: Der 24 Jahre alte Tyron Zeuge hat es verpasst, jüngster deutscher Box-Weltmeister der Geschichte zu werden und damit Graciano Rocchigiani (52) abzulösen. Der Berliner erkämpfte in seiner Heimatstadt im Duell um den WBA-Titel im Supermittelgewicht gegen den italienischen Titelverteidiger Giovanni de Carolis zwar ein Unentschieden (114:114, 115:114, 114:114). Carolis bleibt damit aber Weltmeister.

Auch der Schweriner Halbschwergewichts-Weltmeister Jürgen Brähmer verpasste als Zeuges Trainer ein Novum. Noch nie ist es einem aktuellen Champion gelungen, einen von ihm betreuten Boxer zum WM-Titel zu führen.

Nummer eins im Sauerland-Boxstall bleibt im Supermittelgewicht Arthur Abraham. Der vor drei Monaten entthronte Champion hat zurückgemeldet. Der 36 Jahre alte Berliner bezwang im Vorprogramm des WM-Duell den Norweger Tim Robin Lihaug mit technischem K.o. in der achten Runde und erkämpfte sich damit den sogenannten internationalen WBO-Titel. Dieser ist für die Platzierung in der Weltrangliste und einen möglichen Kampf um die WM wichtig.

Abraham feierte seinen 45. Sieg im 50. Kampf. Der gebürtige Armenier hatte nach der ernüchternden Niederlage in Las Vegas gegen den Mexikaner Gilberto Ramirez seinen WBO-Titel im Supermittelgewicht verloren und war auf Rang sieben der übergreifenden Weltrangliste zurückgefallen. Der 13 Jahre jüngere Lihaug musste im 17. Profikampf die zweite Niederlage hinnehmen.

Für Abraham war der Sieg auch ein Kampf gegen das drohende Karriereende. Wann er den WM-Gürtel zurückerobern kann und ob er überhaupt eine Chance dazu erhält, ist noch offen.