Lille.

Bei der Fußball-EM hatte Lukas Podolski bisher nur für die kleinen bunten Geschichten gesorgt. In einem Instagram-Video glänzte der Kölner beispielsweise in Badeschlappen mit freiem Oberkörper, Sonnenbrille und falsch herum aufgesetzter Basecap mit dem Basketball und versenkte drei von drei Würfen. „Die Bewerbung!“, rief er, als der Ball im Korb landete. Beim Zweitligisten RheinStars Köln ist der 31-Jährige seit 2014 Gesellschafter. Auch als das „verbotene Handspiel“ von Joachim Löw ein großes Thema war, sorgte der Stürmer für Gelächter und Entkrampfung.

Gegen die Slowakei durfte der Offensivmann nach 72 Minuten für Julian Draxler aufs Feld: „Er hat gut trainiert“, lobte der Bundestrainer und gab zugleich zu: „Wenn solch einem Spiel, das zu diesem Zeitpunkt entschieden war, nutzt man auch mal die Gelegenheit für Wechsel.“

Podolski dürfte es egal sein, wie er in den Genuss seines 129. Länderspiels seit 2004 (48 Tore) gekommen ist – die starke Geste Löws wird ihn aber sicher weiter beflügeln, in der Mannschaft nicht nur für ein gutes Klima zu sorgen, sondern Druck von der Bank zu machen. Das Turnier in Frankreich ist bereits seine vierte EM seit der Endrunde in Portugal vor zwölf Jahren, dazu gehörte er bei den vergangenen drei WM-Turnieren zum Kader. Eine stolze Bilanz.