Hamburg. Dank eines Abendblatt-Berichts fand Edison Zani eine Ausbildungsstelle

Für einen, der gerade sein Ticket in die Zukunft unterschreibt, war Edison Zani erstaunlich ruhig. Aber weil genau das eine der Eigenschaften ist, die dem 19 Jahre jungen Albaner in seiner Wahlheimat Hamburg Türen geöffnet haben, wunderte sich darüber niemand. Ruhe und Besonnenheit, gepaart mit Neugier, Ehrgeiz und körperlicher Kraft, das sollen die Zutaten sein, mit denen sich das große Hamburger Boxtalent vom 1. August an durch seine nächste Herausforderung kämpfen kann – die dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit.

Als er im Abendblatt Anfang Juni Zanis Geschichte las – wegen angedrohter Blutrache 2014 allein aus der Heimat geflohen, in Hamburg den Realschulabschluss geschafft, aber wegen abgelehnten Asylantrags von der Abschiebung bedroht –, wusste Maik Herm, dass er helfen wollte. Der Gründer der Agentur Herm & Sommer bot dem Sportler nach einem persönlichen Treffen einen Ausbildungsplatz an. Am Dienstag wurde in der Firmenzentrale am Schlump der Vertrag unterzeichnet. „Edison soll lernen, wie ein Unternehmen funktioniert, und sich eine berufliche Grundlage schaffen, gleichzeitig aber auch seinen Sport weiter ausüben können. Für Training und Wettkämpfe bekommt er alle Freiheiten“, sagte Herm.

Beim Hamburger Amateurbox-Verband, der sich in Person von Präsident Peter Hamel und Sportdirektor Christian Morales um ein Bleiberecht für den Halbweltergewichtler (bis 64 kg) bemüht hatte, sorgte die Unterschrift für große Erleichterung, da die Duldung des Toptalents am 28. Juni ausgelaufen wäre. „Nun hat Edison den Kopf frei für den Sport. Vor allem aber hat er die Chance, sich eine Zukunft aufzubauen. Das ist ein Traum“, sagte Morales.