Hamburg.

Zugegeben, die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich ist ein Magnet für Millionen Fans. Doch die Freunde des Galopp-Sports in Deutschland und in ganz Europa blicken vom 2. bis 10. Juli nach Hamburg, zum Derby-Meeting. Es ist die Rennsportwoche schlechthin in Deutschland, ein Sportereignis von internationalem Rang und eines der großen gesellschaftlichen Ereignisse in der Hansestadt. Der Etat an Gewinn- und Züchterprämien beläuft sich diesmal auf stattliche 1,8 Millionen Euro. Insgesamt gibt es an sieben Veranstaltungstagen 80 Pferderennen.

Das gaben Veranstalter Albert Darboven und Eugen-Andreas Wahler, Präsident des Hamburger Renn-Clubs (HCR), auf dem weitläufigen Gestüt des Hamburger Kaffeekönigs und Pferdezüchters Darboven in Rissen bekannt. Höhepunkt des einwöchigen Derby-Meetings ist das mit 650.000 Euro dotierte 147. Deutsche Derby am 10. Juli. Für den letzten Renntag sind zwölf Galopprennen geplant, das Finale mit dem berühmten Blauen Band ist das höchstdotierte Pferderennen des Jahres und geht über 2400 Meter.

„Im Vergleich zu anderen Städten wie Dresden, Bremen oder Hannover schütten wir doppelt so hohe Gewinnsummen aus. Das lockt natürlich viele Topreiter nach Horn“, sagte Wahler. „Bei acht Rennen täglich starten jeweils zehn bis dreizehn Rennpferde.“ Für zwei seiner sechs Jahre alten Wallache hat sich Wahler Startplätze gesichert, allerdings hat einer der beiden so viel Power, dass sowohl ein Start zu Beginn des Turniers als auch im Finale infrage käme. Eigentlich laufen Galopper nur alle drei bis vier Wochen ein Derby, denn bei einem einzigen Rennen verlieren die Rennpferde bis zu 40 Kilo Gewicht.

„Die Pferde müssen nicht nur frühreif und schnell sein, sie müssen auch eine gewisse Härte haben“, sagte Wahler. Ein leistungsstarker Hengst gilt als Favorit des großen Rennens um das Blaue Band: der braune, drei Jahre alte Boscaccio von Rainer Hupe aus Seevetal.

Als Jockey tritt im Finale nach langer Verletzungspause Andrasch Starke an. Der 42 Jahre alte Hamburger ist einer der erfolgreichsten internationalen Derbyreiter überhaupt. Er hat allein in Hamburg bereits siebenmal das Blaue Band gewonnen. Ein weiteres Highlight in Horn ist das meistfotografierte Rennen Deutschlands, das Seejagdrennen am 5. Juli, dem dritten Renntag. Dabei geht es über spektakuläre Hindernisse, und die Pferde müssen auch durch den Teich auf dem Rennbahngelände galoppieren. Dieser Sieg wird hier mit 20.000 Euro belohnt.