Hamburg.

    Nach der Saison ist vor der Saison. So oder so ähnlich könnte das modifizierte Herberger-Zitat in diesen Tagen beim HSV lauten. Denn spätestens mit dem Schlusspfiff in Augsburg beginnt für die Hamburger die Kaderplanung für die kommende Spielzeit. Und wie bereits am Freitag berichtet, könnte KRC Genks Onyinye Wilfried Ndidi in diesen Planungen eine wichtige Rolle spielen. „Ja, es gibt Verhandlungen mit dem HSV“, gibt dessen Berater Luca Vittorini zu, der im Gespräch mit dem Abendblatt allerdings einräumt, dass sich nach Knäbels Demission eine Entscheidung seines Spielers verzögern könnte.

    Der entlassene Sportchef soll den defensiven Mittelfeldmann mehrfach beobachtet und für gut befunden haben, allerdings von der geforderten Ablöse von sechs bis sieben Millionen Euro abgeschreckt worden sein. Und so paradox es klingen mag, könnte ausgerechnet Knäbels Abgang nun dafür sorgen, dass der HSV diese noch vor Tagen utopisch hoch klingende Summe stemmen kann. Der kleine, aber feine Haken: Investor Klaus-Michael Kühne müsste von den Qualitäten des 19 Jahre alten Nigerianers überzeugt werden.

    Bereits im Winter hatte der HSV großes Interesse an dem 1,87-Meter-Mann, der für mehr Schnelligkeit und Dynamik im HSV-Mittelfeld sorgen soll. Nach mehreren Gesprächen verlängerte Ndidi seinen Vertrag damals aber in Belgien bis 2020 – allerdings nur mit der Zusage, im Falle eines lu­krativen Angebots aus dem Ausland wechseln zu dürfen.

    Aktuell sollen dem nigerianischen Nationalspieler auch Anfragen aus der Schweiz und der Premier League vorliegen. Das Talent, das 2013 wegen Zweifeln am tatsächlichen Alter von Nigerias U17 ausgeschlossen wurde, soll allerdings einen Wechsel nach Hamburg bevorzugen.