Hamburg. Die Hamburger verlieren in der German Football Leagueauch noch ihren Quarterback

    Keinen Schritt konnte Hamburgs Quarterback Jordan Perry mehr gehen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich das Knie. Wie nach einer verlorenen Schlacht trugen seine Mitspieler ihren verwundeten Anführer, der bis zum Ende für sie gekämpft hatte, an den Seitenrand. Spätestens als der Krankenwagen auf der Anlage im Hammer Park vorfuhr, war ihnen der Ernst der Lage bewusst.

    Es war eine merkwürdige Situation, die sich am Sonnabend beim Saisonauftakt der Hamburg Huskies in der German Football League abspielte. Während Perry mit Blaulicht abtransportiert wurde, kamen die Huskies im letzten Viertel durch ein Fieldgoal von Marvin Saine zu ihren ersten Punkten – die gleichzeitig auch die einzigen bleiben sollten. Mit einer 3:44-Niederlage (0:20, 0:7, 0:17, 3:0) gegen die New Yorker Lions aus Braunschweig, den amtierenden deutschen Meister, legten die Schlittenhunde einen klassischen Fehlstart in die neue Saison hin. „Das ist so, als wenn man gegen Bayern München spielt. Da darf man sich als Mannschaft solche Fehlpässe, die wir heute geworfen haben, nicht leisten. Das killt dich“, sagte Sportdirektor Patrick Esume.

    Schon im ersten Viertel zogen die Gäste aus Braunschweig mit 20 Punkten davon. Die Huskies fanden keine Mittel, gegen die wohl beste Defensive Europas den Rückstand aufzuholen. 0:44 lautete der Spielstand kurz vor Schluss, als Quarterback Perry vor den Augen von 1088 Zuschauern niedergerissen wurde und sich schwer verletzte. Er wird den Huskies im Spiel am Sonnabend bei den Amsterdam Crusaders in der European Football League fehlen, wenn sich der Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie bestätigen sollte. „Das ist natürlich unglücklich für uns, da wir ohnehin eine lange Verletztenliste haben“, sagte Esume. Kevin Jauch stünde als Ersatz bereit.

    Die Ausgangslage im europäischen Wettbewerb der EFL ist vor dem Spiel in Amsterdam denkbar schlecht. Das Auftaktspiel gegen Titelverteidiger Kiel Baltic Hurricanes ging mit 33:61 verloren. Kiel wiederum kassierte eine Niederlage gegen die Amsterdam Crusaders. Die Huskies könnten durch einen Sieg am Sonnabend wohl nur noch ihrem deutschen Rivalen zum Gruppensieg und ins Endspiel am 11. oder 12. Juni verhelfen. „Wir fahren trotzdem dorthin, um zu gewinnen“, stellte Esume klar. Allein schon für ihren verletzten Quarterback Perry.