Bremen/Stuttgart. Bremen kann Stuttgart im direkten Duell auf einen Abstiegsplatz verdrängen

    Die Furcht vor regelmäßigen Montagsspielen hat Werder Bremen und den VfB Stuttgart zu ungewöhnlichen Maßnahmen veranlasst. Auf das Duell, das wegen des Maifeiertags und auf Wunsch der Polizei ausgerechnet am ungeliebten Montagabend (20.15 Uhr/Sky) angepfiffen wird, haben sich die beiden abstiegsbedrohten Bundesligisten mit sehr unterschiedlichen Trainingslagern und Personalien so intensiv wie möglich vorbereitet. Auf Montagsspiele, die als Synonym für die 2. Liga stehen, hat keiner Lust.

    „Wir müssen liefern, wir haben keine Angst“, erklärte Werder-Trainer Viktor Skripnik. Er bezog mit seiner Mannschaft am Sonnabend im Niedersachsenhof in Verden ein Kurztrainingslager, nur 33 Kilometer Luftlinie von Bremen entfernt. Kurz zuvor hatten die Siege von Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim die Situation des neuen Tabellenvorletzten zunehmend verschärft. Als Mutmacher und als Zeichen im Abstiegskampf bewertete die Bremer Führung die Vertragsverlängerung mit Clemens Fritz. Der 35-Jährige, der im Sommer seine Karriere beenden wollte, hängt nun seine elfte Saison an der Weser dran.

    Die Werder-Profis kennen wie die Bremer Fans seit Wochen nur noch Abstiegs-Endspiele. Gegen Augsburg (1:2), Wolfsburg (3:2) und in Hamburg (1:2) gab es ein Auf und Ab. Sollten Einzelgespräche und teambildende Maßnahmen wie ein Grillabend keine Wirkung zeigen und Stuttgart die Partie gewinnen, können die Bremer immer noch aus eigener Kraft mit Siegen in Köln und gegen Frankfurt zumindest den direkten Abstieg verhindern.

    Die Schwaben hatten sich bereits in Sicherheit gewähnt. Doch drei Niederlagen in Serie haben das Team von Trainer Jürgen Kramny zurück in den Abstiegskampf befördert und dem Team einen Kurztrip nach Mallorca beschert. 1220 Kilometer Luftlinie entfernt von Stuttgart sollte die Wende eingeleitet werden. „Die Kommunikation war ein wichtiger Faktor“, sagte Kramny über die viel diskutierte Reise.

    Die Hoffnung auf das in Aussicht gestellte Comeback von Weltmeister und Motivator Kevin Großkreutz erfüllte sich nicht. „Er soll sich auf das Mainz-Spiel vorbereiten“, sagte Kramny über den Abwehrspieler, der nach einem Muskelbündelriss noch nicht richtig fit ist. Sportvorstand Robin Dutt äußerte sich zuversichtlich. „Nach dem Spiel in Bremen wird nur ein Team ein Grinsen im Gesicht haben – und ich wüsste nicht, warum wir das nicht sein sollen“, sagte der frühere Werder-Trainer vor seiner Rückkehr.