Hamburg. Der HTV hat einen neuen Präsidenten. Matthias von Rönn setzt auf „behutsame“ Weiterentwicklung und den Ausbau des Leistungszentrums.

Die Revolution fällt aus im Hamburger Tennis-Verband (HTV), und das hat Gründe. Zum einen war es keine Kampfabstimmung, die Matthias von Rönn vor zwei Wochen ins Amt des HTV-Präsidenten brachte. Vielmehr zog sich sein Vorgänger Fritz Frantzioch, 75, nach 16 Jahren von seinem Posten zurück – und machte, zum Ehrenpräsidenten bestimmt, freiwillig Platz für seinen Wunschnachfolger. Zum anderen gibt es für den 56-Jährigen, der zwei Jahre lang Vizepräsident war und als Sportwart für Erwachsenentennis im Klipper THC viel Erfahrung im Ehrenamt mitbringt, keinen Anlass für radikale Umgestaltungen.

„In den vergangenen Jahren wurde dank der Stärkung des Hauptamtes in der Geschäftsstelle der Service für die Mitglieder stark erhöht. Wir haben es geschafft, mit den Vereinen Einigkeit im personellen und inhaltlichen Bereich zu erzielen“, sagt von Rönn. Deshalb gebe es für den rund 34.000 Mitglieder und 91 Clubs starken Verband zwar Optimierungs-, aber keinen grundlegenden Sanierungsbedarf.

Rönn setzt auf „behutsame“ Weiterentwicklung

„Wir werden uns behutsam weiterentwickeln“, sagt von Rönn. Aufgrund seiner beruflichen Beanspruchung als Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer setzt der Wellingsbüttler auf eine enge Kooperation mit Sportdirektor Julian Battmer und der Geschäftsstelle. „Wir sind in erster Linie Dienstleister für unsere Mitglieder“, sagt er. Das seit Februar operierende Sportbüro Nord, das am HTV-Verbandssitz in Horn in Kooperation mit dem Tennisverband Schleswig-Holstein betrieben wird, leiste die notwendige Arbeit, um den ehrenamtlich tätigen Vorstand zu entlasten und ihm den Raum zu geben, sich um die Prioritäten zu kümmern.

Die liegen in den kommenden Monaten in der Modernisierung des in die Jahre gekommenen Verbandssitzes, vor allem aber im Ausbau des Leistungszentrums, um im Nachwuchs weiterhin Toptalente wie Carina Witthöft, Alexander Zverev oder Marvin Möller entdecken und fördern zu können. Einen wichtigen Aspekt in der Talentsichtung hat von Rönn in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund erkannt. „Unsere Vereine leisten da in Kooperation mit den Schulen schon viel, aber grundsätzlich kann der Tennissport sicher noch mehr tun“, sagt er. Mit dem ersten Rollstuhltennis-Tag soll zudem das Thema Integration verstärkt angegangen werden.