Hamburg. Favorit Abera gewinnt den Hamburg Marathon. Anja Scherl sorgt für eine Sensation. In der Galerie finden Sie Ihr Bild vom Marathon.

Um Punkt 9 Uhr ist der Startschuss für die Staffel-Läufer und das Hauptfeld an den Messehallen gefallen. Mehr als 16.000 Läufer haben sich dem 31. Haspa-Marathon, der auf 42,195 Kilometern durch die schönsten Straßen Hamburgs führt, gestellt. Dazu kamen noch rund 6000 Staffel-Läufer.

10.000 Fotos: Hier finden Sie Ihr Bild vom 31. Hamburg Marathon

Der Hamburg Marathon ist mehr als ein Profilauf: Viele Amateure wollen in diesem Jahre ihre persönliche Bestzeit knacken. Und damit die Anstrengung auch angemessen gewürdigt wird, gibt es wieder einen besonderen Service von abendblatt.de.

Nun stehen kostenlose Fotos von allen Läufern online. Also: angucken, durchklicken und bei Gefallen runterladen. Unser Fotograf stand während des Laufs auf Höhe der Landungsbrücken. Wer sich selbst schnell in den Tausenden von Fotos finden will, sollte sich daher ungefähr an die Uhrzeit beim Vorbeilaufen an den Landungsbrücken erinnern.

Der Marathon-Start im Zeitraffer

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Äthiopier Bayabel kollabiert bei Marathon

Der Äthiopier Yekeber Bayabel ist beim Hamburg-Marathon kurz vor dem Ziel zusammengebrochen. „Bis der Notarztwagen kam übernahm ein Anwohner, selbst Arzt, die Erstversorgung“, sagte ein Veranstaltungs-Sprecher. Anschließend sei Bayabel im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) versorgt worden. Zuvor hatte die „Hamburger Morgenpost“ in ihrer Online-Ausgabe darüber berichtet. Der Zustand des Athleten sei stabil, sagte der Sprecher. Vier weitere Läufer mussten während des Marathons notärztlich versorgt werden.

Innensenator Grote: Keine Hinweise auf Bedrohung

Nachdem es im vergangenen Jahr beim Marathon mächtig geregnet hat, freuten sich vermutlich vor allem die rund 800.000 erwarteten Zuschauer entlang der Strecke über den strahlenden Sonnenschein am Sonntagvormittag. "Es ist ein riesen Signal dafür, wie sportbegeistert diese Stadt ist. Es herrscht eine unglaubliche Stimmung, das ist bewegend", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD), der sich auch zu einer möglichen Terrorgefahr äußerte. "Wir haben keine Hinweise auf eine Bedrohung erhalten, wir sind mit Sicherheitskräften vor Ort. Alle Hamburger sollen diesen Tag genießen."

Sieger Abera: "Der Wind war sehr stark"

Den Hamburg Marathon konnte der Favorit und derzeitige Weltranglistenerste Tesfaye Abera aus Äthiopien für sich entscheiden. Er lief nach 2:06:58 Stunden vor Philemon Rono aus Kenia (2:07:20) und dessen Landsmann Josphat Kiprono (2:10:44) durch den Zieleinlauf nahe der Messehallen. Die Zeiten des Erst- und des Zweitplatzierten wurden nach dem Rennen noch einmal um eine Sekunde korrigiert.

Der 24 Jahre alte Abera verfehlte allerdings sowohl seine Jahresweltbestleistung von 2:04:24 Stunden als auch den drei Jahre alten Streckenrekord von Eliud Kipchoge aus Kenia (2:05:30) deutlich. Ein unrhythmischer Rennverlauf auf der ersten Hälfte der Strecke kostete den 1,92 m langen Athleten eine bessere Zeit. "Am Ende musste ich lange alleine laufen. Es war sehr sehr starker Wind, ich wäre gerne noch eine bessere Zeit gelaufen", sagte Abera wenige Minuten nach seinem Sieg. Für seinen Erfolg erhält er eine Siegprämie in Höhe von 25.000 Euro.

Äthiopierin knackt Bestzeit

Ebenso wie die beste Frau im Marathon: Meselech Melkamu aus Äthiopien knackte den derzeitigen Streckenrekord bei den Frauen und lief nach 2:21:54 Stunden ins Ziel. Die bisherige Bestzeit lag seit 2012 bei 2:24:12 Stunden und wurde von der äthiopischen Langstreckenläuferin Netsanet Achamo aufgestellt.

Software-Entwicklerin auf Olympia-Kurs

Deutschlands beste Hobbyläuferin Anja Scherl wurde sensationell Dritte. Sie pulverisierte in 2:27:50 Stunden ihre bisherige Bestzeit um mehr als acht Minuten und erfüllte damit die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (2:30:30).

"Ab Kilometer 32 musste ich kämpfen", sagte die Läuferin nach ihrem Rennen. „Ich kann es kaum fassen, das war fantastisch“, sagte Scherl. "Es war das Rennen meines Lebens." Schneller als die 30-Jährige waren am Sonntag nur Meselech Melkamu und Meseret Hailu (2:26:26). Neben Scherl haben bei den Frauen bisher nur die Zwillinge Lisa und Anna Hahner (Gengenbach) die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für Olympia (2:30:30) erfüllt.

Scherl ist hauptberuflich Software-Entwicklerin bei der Datev in Nürnberg. Nun hat die 30-Jährige überraschend eine Chance auf einen Olympia-Start im Sommer in Rio.

Bester Deutscher wurde Julian Flügel

Die gebürtige Hamburgerin Mona Stockhecke verpasste zwar die deutsche Rio-Norm, steigerte dafür aber bei ihrem ersten Marathon seit 2013 als Zehnte die persönliche Bestleistung auf 2:33:43 Stunden. „Das ist einfach genial“, sagte Stockhecke nach ihrem Heimspiel.

Auf ein solches hatte der deutsche Rekordhalter Arne Gabius bewusst verzichtet. Statt in seiner Heimatstadt anzutreten, entschied er sich für einen Start am kommenden Wochenende in London. Bester Deutscher wurde Julian Flügel (Regensburg) als 21. in 2:17:10. Er hat sein Ticket zu den Olympischen Spielen in Rio schon in der Tasche.

Zweikampf bei Kilometer 35

Die Favoriten bei der Männer: Die Äthiopier Tesfaye Abera und Abayneh Ayele
Die Favoriten bei der Männer: Die Äthiopier Tesfaye Abera und Abayneh Ayele © imago/HochZwei | imago sportfotodienst

Bei Kilometer 35 in Eppendorf zeichnete sich ein Zweikampf ab. Favorit und Weltranglistenerster, der Äthiopier Tesfaye Abera (1,92 Meter Körpergröße), führte wenige Sekunden vor Abayneh Ayele, der rund 30 Zentimeter kleiner ist. Am Eppendorfer Baum wurden die beiden Läufer mit tosendem Applaus begrüßt.

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Die Läufer live verfolgen

Für die besten Fans: Wer seinen Freund, Vater, seine Tochter oder die Nachbarin beim Laufen verfolgen will, kann dies über den Live-Tracker tun. Die Läufer werden angezeigt, wenn sie die 5km-Kontrollmatten überlaufen. Zum Live-Tracker geht's hier.

Hier finden Sie alle Hinweise zu Straßensperrungen und die interaktive Sperrzeitenkarte