Hamburg.

Die mögliche Einführung des Videobeweises ist in der Fußball-Bundesliga positiv aufgenommen worden. Für HSV-Coach Bruno Labbadia ist allerdings wichtig, dass die Spielunterbrechung zur Beweisfindung nicht zu lange dauert. Er habe sich mit Bernhard Peters, Direktor Sport beim HSV und ehemaliger Hockey-Bundestrainer, über den Videobeweis im Hockey unterhalten: „Die Unterbrechung beträgt bis zu drei Minuten. Wenn es so ausarten würde, wäre ich dagegen.“

Die DFL hatte beschlossen, sich mit dem DFB bei der Fifa um die Teilnahme an einer zweijährigen Testphase zu bewerben. Zu Saison 2016/17 könnte der Video-Schiedsrichter seinen Testbetrieb aufnehmen. Der Verband favorisiert beim Videobeweis das niederländische Modell Arbitrage 2.0. Dabei sitzt ein fünfter Schiedsrichter in einem Übertragungswagen außerhalb des Stadions. Er verfolgt das Spiel auf sechs Bildschirmen. Der Video-Referee kann dabei proaktiv eingreifen, er kann aber auch vom Schiedsrichter kontaktiert werden. Dabei geht es nur um spielentscheidende Szenen (Rote Karten, Elfmeter, Tore).

Im bisherigen Pilotprojekt, in dem das Modell getestet wurde, ohne dass der Video-Schiedsrichter in das Geschehen eingriff, zeigte sich, dass er im Schnitt bei drei, vier Szenen hilfreich sein könnte. Nicht helfen kann er, wenn der Unparteiische auf dem Platz fälschlicherweise auf Abseits oder Foul entschieden hat. St. Paulis Präsident Oke Göttlich mahnte: „Wir müssen herausfinden, wo die Stärken und Schwächen des Systems liegen, bevor wir eine Einführung beschließen.“

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