Hamburg. Der Handballpokalsieger kann die Meisterschaft nicht mehr gewinnen, aber im Duell mit Leipzig am Sonntag mitentscheiden.

Die Zukunft des Buxtehuder SV war am vergangenen Wochenende in der Halle Nord zu besichtigen. Mit drei klaren Siegen warfen sich die A-Juniorinnen des Handball-Bundesligisten bei ihrem Heimspieltag ins Viertelfinale der deutschen Meisterschaft. „Ich bin stolz auf das, was die Mädels da geleistet haben“, sagt Trainer Dirk Leun, „es sind einige talentierte Spielerinnen dabei, die es in die Bundesliga schaffen können.“

Die Gegenwart spielt am Sonntag (15 Uhr) gegen Meisterschaftsanwärter HC Leipzig vor. Wobei es Überschneidungen gibt: Ausnahmespielerin Emily Bölk, 17, gehört längst zu den Stützen im Rückraum des deutschen Pokalsiegers, Spielmacherin Paula Prior, 18, ist auf dem Weg dazu. Ihre Entwicklung wird durch den Umstand beschleunigt, dass die beiden schlichtweg gebraucht werden, da Jessica Oldenburg bis Saisonende ausfällt und Randy Bülau unter der Woche aufgrund eines Infekts nicht trainieren konnte.

Nicht immer wird im Handball aus der Personalnot so schnell eine Tugend wie beim EM-Sieg der Männernationalmannschaft, auch wenn Leun selbst diesen Vergleich bemüht: „Ich halte es wie der Bundestrainer und beschäftige mich nur mit denen, die mir zur Verfügung stehen. Aber bei unserem Konzept, auf die Nachwuchsarbeit zu setzen, ist in jedem Fall Geduld gefragt.“

Kurzfristige Erfolge nicht ausgeschlossen. Vor drei Wochen überraschte der BSV den deutschen Meister Thüringer HC in dessen eigener Halle mit 25:22. Jetzt könnte der Tabellensiebte (16:12 Punkte) noch einmal indirekt in den Titelkampf eingreifen – wenn er schon selbst keinen Titel mehr gewinnen kann. Denn auch Thüringen muss im Mai noch in Buxtehude antreten.

„Leipzig hat den Druck“, sagt Leun, „sie dürfen bei einem Minuspunkt Rückstand auf Thüringen kein Spiel mehr abgeben.“ Vergangene Woche ließen die Leipzigerinnen zu Hause einen Punkt gegen den Tabellenzehnten Füchse Berlin liegen. Der Grund könnte im Hallenheft zu finden sein: Darin waren die Berlinerinnen als „Aufbaugegner“ angekündigt worden.

So viel Überheblichkeit hat man sich in Buxtehude auch in besseren Zeiten nicht geleistet. Leun hält es für „realistisch, dass wir uns noch um ein, zwei Plätze verbessern“. Dafür aber sollten weitere Überraschungen gelingen – am besten schon Sonntag.

Die 1100 Sitzplätze sind ausverkauft. Stehplätze gibt es noch ausreichend an der Tageskasse von 13 Uhr an. Ein Livestream wird auf www.bsv-live.tv angeboten.