Hamburg. Während das Millerntorteam seinen Kader in der Winterpause überhaupt nicht veränderte, holten die Franken gleich sieben neue Spieler

Es ist noch nicht einmal ein halbes Jahr her, dass der FC St. Pauli und die SpVgg. Greuther Fürth zuletzt in der Zweiten Liga aufeinander trafen. Doch die Erkenntnisse aus jener Partie Mitte August im Millerntor-Stadion, die die Kiezkicker mit 3:2 gewannen, taugen nicht mehr viel für die Vorbereitung auf das am Sonntag (13.30 Uhr) in Fürth anstehende Rückspiel. Dies liegt in erster Linie daran, dass sich die Franken in der nun abgelaufenen Punktspielpause anscheinend mit 1860 München und Fortuna Düsseldorf einen Wettbewerb um die meisten Wintertransfers lieferten. Gleich sieben neue Spieler zog Fürths Profifußball-Direktor Ramazan Yilderim an Land. Dafür verließen fünf Akteure des bisherigen Kaders den Club.

Dieses personelle Wechselspiel, das zumindest vordergründig den Eindruck eines wilden Aktionismus erweckt, von dem vor allem die beteiligten Spielerberater profitieren, steht im krassen Gegensatz zum Verhalten des FC St. Pauli, der seinen Kader in der Winterpause überhaupt nicht veränderte. Die Fürther Transfer-Aktivitäten sind offenkundig eine Reaktion auf die bisher durchwachsene Saison. Mit 25 Punkten, und damit fünf Zählern weniger als St. Pauli, belegt das „Kleeblatt“ Rang zehn in der Zweitligatabelle.

Dabei wollten die Fürther am liebsten auch noch Tom Weilandt abgeben. Sein Transfer zu 1860 München scheiterte aber, weil bei der sportärztlichen Untersuchung in München ein Muskelbündelriss festgestellt wurde. Dieser von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gestellten Diagnose widersprachen die Fürther umgehend. Es handele sich lediglich um eine Einblutung im Muskel. Auf jeden Fall wird Weilandt vorerst nicht spielen können.

Auch in Sachen Stadionname hat Fürth einen gänzlich anderen Weg als St. Pauli beschritten. Während beim Kiezclub per Mitgliederbeschluss das Namensrecht am Millerntor-Stadion nicht an einen Sponsor veräußert werden darf, hieß die traditionsreiche Spielstätte in Fürth in den vergangenen Jahren auch schon Playmobil-Stadion und Trolli-Arena, was bisweilen Anlass zum Schmunzeln gab. Nur ein Übergang war jüngst die Bezeichnung Stadion am Laubenweg, ehe jetzt dank der Millionen eines Immobilienkaufmannes und zur Freude der Fans das Bauwerk wieder Sportpark Ronhof heißt – allerdings mit dem wichtigen Zusatz „Thomas Sommer“, um auch ja dem Finanzier gerecht zu werden.

Eine Gemeinsamkeit weisen beide Clubs aber doch auf. Der letzte Test vor dem Wiederbeginn der Zweiten Liga ging verloren. St. Pauli unterlag Aalborg 2:4, Fürth musste sich Karlsruhe 1:2 geschlagen geben.

Zweite Liga, 20. Spieltag: Fr., 18.30 Uhr: Kaiserslautern – U. Berlin, Bochum – Freiburg, Sandhausen – Paderborn; Sa., 13 Uhr: Düsseldorf – Heidenheim, 1860 München – Nürnberg; So., 13.30 Uhr: Karlsruhe – FSV Frankfurt, Leipzig – Braunschweig, Fürth – St. Pauli; Mo., 20.15 Uhr: Bielefeld – Duisburg.