Perth. Der Hamburger Alexander Zverev überzeugt beim Hopman Cup und erhält Lob von Partnerin Lisicki.

Sabine Lisicki hüpfte einen kleinen Freudensprung, stieß einen kurzen Freudenschrei aus und ließ sich gerne von Alexander Zverev umarmen. Die Berlinerin hatte zwar im abschließenden Mixed beim 6:4, 6:7 (6:8), 10:6-Sieg im Matchtiebreak gegen die Franzosen Caroline Garcia und Kenny De Schepper den entscheidenden Punkt geholt, wusste aber, bei wem sie sich zu bedanken hatte: „Sascha hat uns am Leben gehalten.“

Nach Lisickis 2:6, 6:7 (5:7)-Niederlage gegen Garcia war es Zverev, der mit seinem 6:2, 6:2-Erfolg über De Schepper die Voraussetzung für den 2:1-Sieg gegen Frankreich schuf. „Ich habe heute sehr gut und solide von der Grundlinie gespielt und wenige Fehler gemacht“, sagte der 18 Jahre alte Hamburger nach dem Match. „Ich bin sehr zufrieden.“ Dennoch hat das deutsche Team bei der inoffiziellen Mixed-WM im australischen Perth auch bei einem Sieg am Freitag über England keine Chance mehr, ins Finale einzuziehen, da der direkte Vergleich mit Australien verloren wurde.

Schon zum Turnierauftakt am Sonntag überzeugte Zverev gegen den Weltranglisten-30. Nick Kyrgios aus Australien trotz einer 6:4, 1:6, 4:6-Niederlage. „Da habe ich leider nach dem gewonnenen ersten Satz im zweiten sehr schlampig begonnen“, gab der Hamburger zu. „Ich wollte auf keinen Fall, dass dies wieder passiert, sondern bin diesmal sehr aggressiv geblieben.“

Mit bis zu 204 km/h jagte Zverev seinen Aufschlag über das Netz und attackierte, wann immer es ging. Gerade auf Hartplätzen kann das für ihn ein Erfolgsrezept sein. „Ich arbeite mit meinem Trainerstab daran, so aggressiv wie möglich zu spielen“, erzählte Zverev, „bei meiner Körpergröße kann es in meiner Karriere ein Vorteil sein, oft nach vorne zu kommen.“

Der nächste große Test kommt nun am Freitag auf Zverev zu, wenn er gegen den Weltranglisten-Zweiten Andy Murray antreten muss – oder besser: darf. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn. „Es wird ein hartes Match, aber ich freue mich sehr drauf. Mein Bruder Mischa kennt ihn sehr gut. Er wird mir sicher einige Tipps geben.“

Für den 1.98-Meter-Schlaks ist der Hopman Cup die perfekte Vorbereitung auf die Australian Open (18. bis 31. Januar), wo er erstmals im Hauptfeld steht. „Ich bin sehr froh, dass ich hier bin, es ist ein sehr guter Start in die Saison“, sagte Zverev. Durch das Gruppenspielformat hat er drei Einzel unter Wettkampfbedingungen sicher. Das gilt auch für die Kooyong Classics, das Showturnier auf der ehemaligen Anlage der Australian Open in Melbourne, an dem Zverev teilnimmt. „Ich fliege von Perth direkt nach Melbourne, spiele kein anderes Turnier mehr vorher“, erklärt er. Am Mittwoch, dem 13. Januar, tritt der Hamburger stattdessen gegen den Australier Kyle Edmunds an.

Zunächst aber steht noch das Match gegen die Briten an. Auch da wird es auf den jungen Zverev ankommen, denn Partnerin Lisicki ist nach ihrer langen Verletzungspause überhaupt noch nicht in Form. Zverev, so scheint es, ist dieser Rolle inzwischen gewachsen.