Hamburg .

Deutschlands Sportstars sind fassungslos. Die einhellige Meinung nach dem Olympia-Aus: Der Leistungssport wird es nach der verpassten Chance neben dem Fußball extrem schwer haben. „Hamburg meine Perle vor die Säue geworfen. Das Tor zur olympischen (Sport)welt für immer geschlossen“, twitterte Handball-Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar.

Mit Unverständnis reagierte auch die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt: „Dies ist eine nachhaltige und tiefe Enttäuschung für all die leidenschaftlichen Kämpfer des Sports, ob Sportler, Zuschauer oder junges aufstrebendes Talent“, sagte die ehemalige Kuratoriumsvorsitzende der Münchener Bewerbung für Winterspiele 2018 der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

„Wir können schon die Beerdigung des deutschen Sports planen, das ist der Sargnagel für den Leistungssport“, meinte die Schwimm-Paralympics­siegerin Kirsten Bruhn. „Der deutsche Sport bräuchte die Olympischen Spiele und Paralympics als Inspiration, Motivation und Vision! Nach München die zweite verpasste Gelegenheit für Olympia in Deutschland. Das ist wirklich unfassbar!“, sagte Turner Marcel Nguyen.

Auch die Fachverbände sind ernüchtert. „Das Referendum der Hamburger ist nicht nur eine bittere Niederlage, sie gleicht einem Dolchstoß für die Entwicklung des Hochleistungs- und Breitensports unterhalb des Fußballs“, sagte Thomas Krohne, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes.

„Wir ziehen zwar über die Sotschis und Dohas dieser Welt her, sind aber nicht in der Lage, selbst Sportereignisse dieser Dimension auszurichten. Das ist die bittere Erkenntnis“, sagte Handball-Präsident Andreas Michelmann.

Der Präsident des Deutschen Skiverbandes, Franz Steinle, befürchtet einen Stimmungswechsel im Sport: „Leider zeigt die Abstimmung, dass die aktuellen Diskussionen um sportliche Großereignisse die lange Zeit sehr positive Stimmung in der Bevölkerung zu Olympia gekippt haben.“