Mönchengladbach. 4:2 gegen Sevilla sichert der Borussia die Chance auf die Europa League. Wolfsburg siegt 2:0 in Moskau

Nach dem ersten Champions-League-Erfolg der Club-Geschichte hat Borussia Mönchengladbach das Überwintern in der Europa League wieder fest im Visier. Die Fohlenelf gewann am Mittwochabend gegen den FC Sevilla überzeugend mit 4:2 (1:0) und verbesserte sich in der starken Vorrunden-Gruppe D der Fußball-Königsklasse auf den dritten Platz. Damit hat es das Team von Erfolgstrainer André Schubert in zwei Wochen bei Manchester City selbst in der Hand, das Ticket für die Europa League zu lösen. „Wir werden da hinfahren und alles versuchen“, sagte Matchwinner Lars Stindl.

Vor 45.177 Zuschauern im Borussia-Park erzielten der überragende Stindl (29./83. Minute), Fabian Johnson (67.) und Raffael (78.) die Tore für die glückseligen Gladbacher. Für Sevilla trafen Vitolo (82.) und Ever Banega per Foulelfmeter (90.+1.). „Wir haben uns vorgenommen, uns nicht abkochen zu lassen, mutig zu spielen, uns zu wehren. Das haben wir geschafft“, sagte Schubert. Für Granit Xhaka war klar: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.“

Gewinnt Sevilla sein letztes Gruppenspiel gegen Juventus Turin nicht, ist Gladbach auf jeden Fall weiter international dabei. „Wir wollen diese Reisen gerne machen“, sagte Sportdirektor Max Eberl im ZDF über die nun realistische Fortsetzung des Europacup-Engagements im Februar. Das Achtelfinale der Champions League war schon vor dem letzten Gruppenheimspiel außer Reichweite gewesen.

Für die Borussia war es der erste Erfolg gegen Sevilla nach zuvor drei Niederlagen in diesem Jahr. In der vergangenen Saison hatte sich der fünfmalige deutsche Meister zweimal in der ersten K.o.-Runde der Europa League geschlagen geben müssen. Zum Auftakt der aktuellen Champions-League-Saison hatten die Gladbacher noch unter dem kurz darauf zurückgetretenen Lucien Favre in Sevilla mit 0:3 verloren. Es war der erste Borussen-Sieg gegen eine spanische Mannschaft nach 30 Jahren. Am 27. November 1985 hatten sich die Gladbacher gegen Real Madrid mit 5:1 durchgesetzt.

Nach seinen ersten Toren für den VfL Wolfsburg in der Fußball-Königsklasse wollte unterdessen André Schürrle gar nicht reden. „Nein, nein, ich sage nichts“, rief der Sieggarant und eilte Richtung Ausgang. Zuvor hatte der zuletzt stark kritisierte Angreifer das Tor zum Champions-League-Achtelfinale für Wolfsburg weit aufgestoßen. Nach dem schmeichelhaften 2:0 (0:0) am Mittwoch bei ZSKA Moskau durch die Treffer des eingewechselten Nationalspielers in der 67. Minute und 88. Minute reicht dem deutschen Vizemeister in zwei Wochen gegen Bastian Schweinsteigers Manchester United schon ein Punkt zum erstmaligen Erreichen der K.-o.-Runde. Nicht mehr zu nehmen ist den Niedersachsen schon jetzt Platz drei und die damit verbundene Qualifikation für die Europa League. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte Wolfsburg vor 16.450 Zuschauern auch Glück. Schürrles erstes Champions-League-Tor für Wolfsburg kam nur unter gütiger Mithilfe von Moskaus Schlussmann Igor Akinfejew zustande – die Uefa wertete den Treffer sogar zunächst als Eigentor. „Für mich hat er zwei Tore gemacht. Wir haben immer an ihn geglaubt“, sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. Kurz vor Schluss erwischte Schürrle Akinfejew auf dem falschen Fuß und setzte den Schlusspunkt. Die Moskauer, die zum dritten Mal in der Gruppenphase scheiterten, hatten zuvor die besseren Chancen gehabt.