Hamburg. Ausrichtung der Vorrunde im Europapokal bringt dem Verein viel Lob und Erfahrungen ein

Es muss niemand um Entschuldigung bitten, nur weil er seinen Job gemacht hat. Aber ein wenig Mitgefühl mit seinen Landsleuten hätten einige von Michael Körper schon erwartet. Doch der österreichische Torjäger in Diensten der Hockeyherren des Harvestehuder THC zeigte sich nicht nur während der Erstrundenpartie in der Euro Hockey League (EHL) gegen den HC Wien unnachgiebig. „Der HC ist ja nicht mein Verein“, sagte der 28-Jährige, der bei Wiener Neudorf im Herrenbereich startete, „ich wollte beweisen, dass wir in Deutschland eine Klasse besser sind, und wenn ich die Chance habe, gegen Wiener zu spielen, darf ich mich nicht lumpen lassen.“

Vier Körper-Treffer beim 6:1- (2:0)-Erfolg am Sonntag, der dem HTHC nach dem 6:1 gegen Schottlands Meister Grange HC Edinburgh vom Freitag die Qualifikation fürs EHL-Achtelfinale an Ostern 2016 sicherte, unterstrichen die Professionalität des Eckenspezialisten, der der Auswahl von Cheftrainer Christoph Bechmann über ihre Zögerlichkeit im Verwerten der Torchancen hinweghalf. „Wir waren heute nicht zwingend genug. Aber es ging nur darum, das Achtelfinale zu erreichen, deshalb bin ich zufrieden“, sagte Bechmann. Neben dem HTHC kamen auch Egara Terrassa (Spanien), AH&BC Amsterdam und Royal Leopold Brüssel weiter. Austragungsort des Achtelfinales und Termin für die Auslosung stehen noch nicht fest.

Zufrieden war auch HTHC-Präsident Cito Aufenacker, der seinem Verein mit der Ausrichtung der EHL-Vorrunde eine Menge Arbeit zugemutet hatte. „Dennoch würde ich es immer wieder machen. Die Anlage kann ein solches Turnier mit zwölf Teams und zwölf Spielen an drei Tagen verkraften. Für uns war die Ausrichtung ein Ritterschlag, die Zusammenarbeit mit der EHL hat riesigen Spaß gemacht, weil das absolute Profis sind“, sagte Aufen­acker, der sich über 3500 Zuschauer an den drei Turniertagen freuen konnte. Die EHL gab die Komplimente artig zurück: „Wir haben uns hier wie eine große Familie gefühlt. Besser hätten wir uns die Organisation nicht wünschen können. Wir würden gern zum HTHC zurückkommen“, sagte EHL-Marketingmann Dennis de Lugt.