Der Fußball-Weltmeister von 1974 und Rekord-Torjäger der Bundesliga ist dement. Und das schon seit Längerem.

Schock für Gerd Müller und ganz Fußball-Deutschland: Der frühere Weltklasse-Stürmer leidet an Alzheimer, wie der FC Bayern München in einer Pressemitteilung bekannt gab. Seine Familie und der deutsche Fußball-Rekordmeister entschlossen sich nun kurz vor Müllers 70. Geburtstag am 3. November, mit der Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Er sei schon länger dement, weshalb er seit Herbst 2014 seinen Job als Co-Trainer der Amateurmannschaft des FC Bayern nicht mehr nachgehen könne. „Seit Anfang Februar 2015 wird Gerd Müller mit starker Unterstützung seiner Familie professionell betreut“, heißt es in der Mitteilung der Münchner. "Der FC Bayern wird Gerd Müller und seine Familie immer unterstützen und ihm helfen, wann immer es nötig ist", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

„Trotz unübersehbarer Zeichen seiner Erkrankung wurde er von der Bayern-Familie, den Fans und Medien mit Sympathie und großem Respekt behandelt“, sagte sein behandelnder Arzt Hans Förstl. „Das war sehr wichtig, weil es jedem Menschen mit einer beginnenden Alzheimer Demenz nur zu wünschen ist, dass er sich so lange wie möglich in seinem vertrauten Umfeld, in dem er sich wohl fühlt, aufhalten kann.“

Müller: 68 Tore in 62 Länderspielen

Müller wurde 1974 mit der Nationalmannschaft Weltmeister und 1972 Europameister. Mit Bayern gewann er viermal die Meisterschaft und den Pokal und wurde siebenmal Torschützenkönig. In 427 Bundesliga-Spielen erzielte der „Bomber der Nation“ insgesamt 365 Treffer. In der Saison 1971/72 kam er am Ende der Saison auf 40 Tore - bis heute Rekord.

Für die Nationalmannschaft schoss Müller legendäre 68 Tore in 62 Spielen. "Gerd Müller ist einer der ganz Großen des Weltfußballs. Ohne seine Tore wären der FC Bayern und der deutsche Fußball nicht das, was sie heute sind", sagte Rummenigge: "Gerd war ein Torjäger, wie es ihn vermutlich nicht mehr geben wird, und bei allen Erfolgen ist er stets bescheiden und zurückhaltend geblieben, was mich besonders beeindruckt hat." In der Bayern-Familie werde Müller immer seinen festen Platz haben.