Tennis-Dame pikiert mit Aussage. Außerdem: EM-Aus für Kiels Handballer Wiencek und ein historischer deutscher Wurf in der MLB.

Eiskunstlauf: CAS sperrt Kostner rückwirkend

16.09 Uhr: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die italienische Eiskunstläuferin Carolina Kostner zu 21 Monaten Sperre verurteilt. Das gab der CAS am Montag bekannt. Der Beginn der Sperre ist allerdings auf den 1. April 2014 rückdatiert, sodass Kostner bereits Anfang 2016 aufs Eis zurückkehren kann. Der CAS beendete damit den Streit zwischen der Weltmeisterin von 2012 und dem Olympischen Komitee Italiens CONI.

Carolina Kostner bei den Olympischen Spielen in Sotschi
Carolina Kostner bei den Olympischen Spielen in Sotschi © Witters

Kostner (28) war ursprünglich vom Anti-Doping-Gericht des CONI zu einer 16-monatigen Sperre bis zum 16. Mai 2016 verurteilt worden. Ihr wurde vorgeworfen, vom Doping ihres Ex-Freundes, dem Geher-Olympiasieger Alex Schwazer, gewusst zu haben. Kostner hatte dies stets bestritten.

Kostner beantragte daraufhin beim CAS in Lausanne die Aufhebung ihrer Sperre und eine Erklärung, wonach sie gegen keine Anti-Doping-Regeln verstoßen habe. Das CONI forderte eine zweijährige Sperre.

Wahl: Ringer Stäbler ist "Sportler des Monats"

15 Uhr: Ringer-Weltmeister Frank Stäbler ist von der Deutschen Sporthilfe zum "Sportler des Monats" September gewählt worden. Der 26-Jährige vom TSV Musberg gewann die Abstimmung vor dem Ruder-Doppelvierer um Schlagmann Hans Gruhne sowie den Slalom-Kanuten Franz Anton und Jan Benzien - die allesamt ebenfalls WM-Gold gewonnen hatten.

Der "Sportler des Monats" wird regelmäßig von den rund 3800 geförderten Athletinnen und Athleten der Deutschen Sporthilfe ermittelt.

Leichtathletik: IAAF-Präsident kündigt schnellere Dopingtests an

14.47 Uhr: Der neue IAAF-Präsident Sebastian Coe will den Anti-Doping-Kampf in der Leichtathletik forcieren. "Wir wollen in unseren Testverfahren mehr Unabhängigkeit. Zudem streben wir die Einführung schnellerer Testverfahren an. Noch ist die Zeitspanne zwischen Tests und Sanktionen zu lang", sagte der Ende August zum Chef des Weltverbands gewählte Brite bei einem Kongress in Neu-Delhi.

Der zweimalige Olympiasieger über 1500 m hatte die Leichtathletik noch bei der WM in Peking im August als "augenscheinlich saubere Sportart" bezeichnet, sie sei "mehr als Blut- und Urinproben".

Vor der WM in Peking hatten die ARD und die Sunday Times von massiven Dopingproblemen in der kenianischen und russischen Leichtathletik berichtet. Zudem war der Vorwurf der Vertuschung innerhalb der IAAF aufgekommen. In Peking wurden bislang zwei Athleten positiv getestet.

Handball: Kreuzbandriss bei Kiels Wiencek

14.20 Uhr: Bitterer Rückschlag für den THW Kiel und die deutsche Handball-Nationalmannschaft: Kreisläufer Patrick Wiencek hat sich im Champions-League-Duell gegen die SG Flensburg-Handewitt (27:23) am Sonnabend wie befürchtet das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen. Das teilte der Rekordmeister am Montag mit. Damit wird Wiencek die Europameisterschaft in Polen im Januar verpassen. Auch sein Verein wird den 26-Jährigen in den kommenden Monaten schmerzlich vermissen.

"Die Verletzung tut mir sehr leid für Patrick. Er hängt sich immer voll rein und wird uns sehr fehlen", sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm: "Patrick ist eine Kämpfernatur, er wird gestärkt zurückkommen." Storm schloss nicht aus, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden: "Einen Ersatz zu finden, ist in der jetzigen Situation nicht einfach. Aber wir prüfen natürlich alle Möglichkeiten."

Motorsport: WM-Vize Lorenzo stürzt mit Fahrrad

14.15 Uhr: Wenige Tage nach MotoGP-Weltmeister Marc Márquez hat sich auch dessen spanischer Landsmann Jorge Lorenzo bei einem Fahrradsturz verletzt. Der WM-Zweite verstauchte sich dabei die linke Schulter, dies berichten spanische Medien übereinstimmend.

Lorenzo (28) wird am Sonntag (07.00 Uhr/Eurosport 2) beim Großen Preis von Japan dennoch an den Start gehen. "Der Schulter geht's gut. Ich werde in Motegi ohne größere Probleme fahren können", schrieb der viermalige Motorrad-Weltmeister bei Twitter.

Vier Rennen vor dem Saisonende liegt Lorenzo mit 249 Punkten hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi (Italien/263). Honda-Pilot Márquez (184), der sich in der Vorwoche bei einem Fahrradsturz einen Mittelhandbruch zugezogen hatte, hat nur noch rechnerisch Chancen auf den Titel. Auch Márquez ist in Japan dabei.

Tennis: Chinesen ärgern sich über Petkovic

13.42 Uhr: Wirbel um Andrea Petkovic in China: Nach ihrem Auftakterfolg beim WTA-Turnier in Peking fühlte sich die 28 Jahre alte Darmstädterin dazu genötigt, sich selbst und ihre Aussagen über die Tennisfans im Reich der Mitte zu verteidigen. In der vergangenen Woche hatte Petkovic in Wuhan den Schiedsrichter aufgefordert, die chinesisch sprechenden Zuschauer zu ermahnen: "Die Englischsprachigen wissen, wie sie sich benehmen sollen."

Das Video des Vorfalls verbreitete sich über die Sozialen Netzwerke, Petkovic wurde vereinzelt sogar Rassismus vorgeworfen. "Ich habe das nicht Allgemein gemeint", stellte sie in Peking klar: "Ich habe das auf das Verhalten auf den Tennisplätzen bezogen. Wenn es irgendwer falsch aufgenommen hat, tut es mir sehr leid, denn ich will niemandem zu nahe treten."

Petkovic führte aus, dass sie selbst nicht wisse, wie sie sich bei Badminton- oder Tischtennis-Matches verhalten solle, weil "wir die in Deutschland nicht so oft haben". Tennis sei in China eine relativ neue Sportart, das Turnier in Peking bestehe jedoch seit Jahren, daher seien die Unterschiede zwischen Peking und der erst vor zwei Jahren in Wuhan eingeführten Veranstaltung deutlich zu erkennen.

Eugenie Bouchard musste gegen Petkovic aufgeben
Eugenie Bouchard musste gegen Petkovic aufgeben © dpa

Petkovic hatte in der Vergangenheit desöfteren betont, dass die Asientour am Ende des Tennisjahres nicht zu ihren liebsten Reisen gehört. Beim mit 4,7 Millionen Dollar dotierten WTA-Turnier in Peking trifft die Weltranglisten-21. in der zweiten Runde auf Samantha Stosur (Australien). Zum Auftakt hatte Petkovic beim Stand von 6:2, 1:1 von der Aufgabe der Kanadierin Eugenie Bouchard profitiert.

Handball: DHB-Boss geht auf Brandt zu

13.21 Uhr: Andreas Michelmann ist nach seiner Wahl zum Präsidenten des Deutschen Handballbundes (DHB) auf Heiner Brand zugegangen. "Wir brauchen alle, die dabei helfen wollen, den deutschen Handball nach vorne zu bringen. Selbstverständlich ist auch Heiner Brand dazu herzlich eingeladen", sagte Michelmann spox.com und bot dem früheren Bundestrainer und DHB-Sportdirektor ein Gespräch an.

Brand hatte zuletzt DHB-Vizepräsident Bob Hanning öffentlich heftig kritisiert ("narzisstische Persönlichkeitsausprägung") und für die Spaltung im DHB verantwortlich gemacht. Michelmann kann das nicht nachvollziehen. "Ich verstehe die Diskussion um Hanning nicht. Als es 2013 um die Aufstellung des Präsidiums ging, sagte er: 'Ihr bekommt mich so, wie ich bin.' Einen Bob Hanning light gibt es nicht", sagte der Bürgermeister von Aschersleben.

Trotz der unterschiedlichen Ansichten ist Michelmann zu Gesprächen mit Brand "immer bereit. Heiner Brand ist für mich eine Ikone des deutschen Handballs."

Handball: THW-Coach Gislason kritisiert Jicha

11.14 Uhr: Alfred Gislason, Trainer des Handball-Rekordmeisters THW Kiel, hat seinen Ex-Kapitän Filip Jicha für dessen kurzfristigen Wechsel zum FC Barcelona kritisiert. "Wenn wir das im April gewusst hätten, hätten wir Rasmus Lauge doch niemals nach Flensburg gehen lassen", sagte Gislason dem Magazin Handball inside, er habe jedoch keine Alternative gesehen, den wechselwilligen Tschechen freizugeben: "Die andere Option wäre gewesen zu sagen: 'Du musst bleiben.' Und das hätte garantiert mit einem Riesentheater geendet."

Dem Vergleich mit früheren Ikonen des Kieler Handballsports wie Stefan Lövgren und Marcus Ahlm halte Jicha jedenfalls nicht stand, meinte Gislason: "Lövgren und Ahlm hätten niemals so gehandelt."

Der frühere Welthandballer Jicha hatte die Kieler nach acht Jahren im Klub aufgrund finanzieller Probleme öffentlich um seine Freigabe gebeten und war für rund 750.000 Euro nach Barcelona gewechselt. Als Ersatz verpflichtete Kiel den norwegischen Nationalspieler Erlend Mamelund von Haslum HK.

Eisschnelllauf: Beckert in guter Frühform

10.53 Uhr: Der deutsche Eisschnellläufer Patrick Beckert hat beim Saisonstart in Inzell einen ersten Erfolg erzielt. Bei einem Testwettkampf gewann der 25-jährige Erfurter das 5000-m-Rennen in 6:27,23 Minuten. Der beim niederländischen Team4Gold trainierende Beckert verwies die Oranje-Läufer Frank Vreugdenhil und Patrick Roest auf die Plätze.

Über die nicht-olympischen 3000 m siegte der Niederländer Wouter Olde Heuvel und stellte in 3:40,60 Minuten einen Bahnrekord auf. Zweiter wurde Landsmann Sven Kramer. Der Olympiasieger war im 5000-m-Lauf nicht an den Start gegangen.

Baseball: Deutscher mit erstem Hit in der MLB

9.26 Uhr: Dem Berliner Maximilian Kepler-Rozycki von den Minnesota Twins aus der Major League Baseball (MLB) ist bei seinem Debüt in der Startformation sein erster Hit gelungen. Der 22-Jährige durfte im letzten Saisonspiel gegen die Kansas City Royals (1:6) von Beginn an ran, da die Twins tags zuvor die letzte Möglichkeit auf die Play-offs verspielt hatten.

Eine Woche nach dem ersten MLB-Einsatz des Rookies bot Twins-Manager Paul Molitor die Nachwuchshoffnung an Position drei schlagend von Beginn an im Rightfield auf. Bei der zweiten von insgesamt fünf Schlagchancen gelang Kepler-Rozycki der Hit.

"Dieser Ball wird für lange Zeit mit mir auf Reisen gehen", sagte Kepler-Rozycki der Tageszeitung Minneapolis Star: "Ich war kurz vor dem Ersticken. Das Atmen fällt schwer, wenn man den ersten Hit landen will. Als es geklappt hat, ging es wieder."

Molitor freute sich über die Gelegenheit, den Youngster bringen zu können: "Die Chance, heute zu spielen, hat ihn nicht überfordert. Es war einfach gut für ihn, Erfahrungen zu sammeln."

Kepler-Rozycki ist nach Donald Lutz der zweite deutsche MLB-Spieler. Lutz (26) bestritt ab 2013 insgesamt 62 Spiele für die Cincinnati Reds, im Juni wurde er vom Verein aber entlassen und ist derzeit ein Free Agent.