Hamburg. Der Unparteiische musste im Spiel des HSV gegen Schalke verletzt vom Platz.

Uwe Schellhammer, Physiotherapeut des HSV, erlebte am Sonnabend lange Zeit eine ruhige Partie. Albin Ekdals Oberschenkelmuskel hielt, und auch alle anderen blieben ohne größere Blessuren. Dann kam in der 53. Minute der Einsatz. Weil sich Schiedsrichter Jochen Drees eine Zerrung zuzog, legte Schellhammer dem Unparteiischen einen Verband an. Doch auch die Behandlung änderte nichts daran, dass sich Drees auswechseln lassen musste. Ein kuriose Szene, die es in der Bundesliga lange nicht gab.

Früher, erklärte der ehemalige Fifa-Schiedsrichter Markus Merk bei Sky, hätte man in solchen Fällen im Stadion einen Aufruf gestartet, ob sich unter den Zuschauern ein Schiedsrichter mit der nötigen Lizenz befindet. Seit 2002 gibt es in der Liga aber den vierten Offiziellen, der das Umfeld der Coachingzonen überwacht. In Hamburg hatte diese Rolle Marco Fritz inne. Der erfahrene Fifa-Schiedsrichter übernahm den Job von Drees, der wiederum die Aufgabe des vierten Offiziellen ausfüllte. Carsten Byernetzki, ehemaliger Zweitligaschiedsrichter und Sprecher des Hamburger Fußball-Verbandes, erklärte bei „Matz ab live“, warum. „Ersatz ist immer der Ranghöchste im Schiedsrichterteam.“ Hätte also einer der Assistenten an der Linie den höheren Status gehabt, wäre dieser eingesprungen. Für den HSV kam die Unterbrechung, die zur sechsminütigen Nachspielzeit führte, indes zum ungünstigen Zeitpunkt. Zuvor hatten die Hamburger eine starke Phase, kurz danach fiel das 0:1.