Amateurfußball 0:2 bei Niendorf erster Rückschlag unter Interimstrainer Hagenow, Stuhlmacher bespielt Altona erfolgreich, Smith erntet Treuebekenntnis

Gremium plus Sävke. Nach einem Sieg in Buchholz jetzt eine Niederlage beim Niendorfer TSV: Dem Oberligisten Meiendorfer SV gelang unter Interimstrainer Andreas Hagenow kein erneuter Überraschungserfolg – obwohl die Niendorfer bisher ohne Heimsieg geblieben waren. Doch der MSV verkaufte sich gut, musste erst in der 90. Minute das 0:2 per Foulelfmeter hinnehmen. Dass Hagenow dauerhaft an der Linie bleibt, ist ausgeschlossen, wie Hagenow selbst und Präsident Jens Malcharczik betonten. „Bei mir haben sich schon etliche Trainer angeboten. Auch welche, die noch bei anderen Vereinen unter Vertrag sind. Ich spreche mit jedem Kandidaten. Wir haben keine Eile“, sagte Malcharczik, der eine Entscheidung in 14 Tagen ankündigte.

Er alleine könne die Entscheidung sowieso nicht treffen, sondern ein nicht näher bezeichnetes Gremium müsse immer mit einbezogen werden. „Und es ist klar, dass wir unseren Torhüter und Kapitän Tobias Sävke in die Trainerfindung einbinden werden. Er ist schon so lange im Verein und wir wollen ihn auch über seine aktive Karriere hinaus halten“, so Malcharczik.

Neuer Lieblingsgegner. Zum zweiten Mal in einem Monat besiegten Trainer Matthias Stuhlmacher und sein Assistent Oliver Kral Altona 93. Am 23. August trieben sie den Meiendorfer SV nach einem 0:2-Pausenrückstand zu einem 3:2 an der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Nun, nach dem Wechsel des Duos zum Oberliga-Konkurrenten FC Türkiye, war eine geniale Anfangsphase Garant für das 2:1 gegen Altona. Mit Traumpässen durch die Schnittstellen der Viererkette spielte Türkiye Altona zwanzig Minuten lang schwindlig. Umut Kocin netzte doppelt ein (10., 20.), Altonas Anschlusstreffer durch Felix Brügmann kam zu spät (50.).
Diesen bereitete der in der 31. Minute eingewechselte Marko Sumic vor, der auf der Außenbahn viel Alarm machte. Dennoch wechselte ihn Altonas Trainer Berkan Algan in der 84. Minute zum Erstaunen der Fans wieder aus. Algan: „Das war keine Strafaktion. Marko hat das gut gemacht. Am Ende hat ihm ein bisschen die Luft gefehlt.“ Bei diesen Worten feierte Türkiye schon. Präsident Dogan Inam lud alle 500 Besucher (!) der Partie inklusive der eingeladenen 150 Flüchtlinge zum Essen ein. Erbsensuppe, Reis und Döner wurden gereicht, und Neu-Coach Stuhlmacher erlebte zum ersten Mal, wie sich Volksfeststimmung samt Völkerverständigung an der Landesgrenze anfühlt. Die Partie zuvor hatte ihn ebenfalls glücklich gemacht: „So wollten wir spielen. Schnelle Füße, gute Pässe und dann der Abschluss. Offenbar kann ich als Trainer Altona 93 gut bespielen. Jetzt müssen wir nur noch fitter werden, damit unsere herausragenden Techniker noch besser zur Geltung kommen.“
Dialog des Tages. Nicht einverstanden mit seiner Verurteilung für ungebührliches Verhalten ist Buxtehudes Manager René Klawon. Klawon soll im Anschluss an die Oberliga-Begegnung des Buxtehuder SV beim VfL Pinneberg am 30. August Schiedsrichter Benjamin Stello angepöbelt haben. Assistent und Schiedsrichter-Beobachter gaben zudem an, Klawon habe in Stellos Rücken auf den Boden ausgespuckt.. Dafür verurteilte das HFV-Sportgericht Klawon zu einer Strafzahlung von 300 Euro.
„Ich hatte nach dem Spiel keinen Kontakt zum Schiedsrichter“, beteuerte Klawon – und brachte drei Entlastungszeugen mit. Seine Lebensgefährtin („Ich habe von der Tribüne immer auf meinen Mann geschaut. Er hat nichts gemacht.“), Abteilungsleiter Karl Heinz auf`m Kampe und Journalist Pascal Wienecke von elbkick.tv. Dieser sagte, das Spiel sei um 16.52 Uhr abgepfiffen worden – und um 16.55 Uhr habe er Klawon interviewt. Das HFV-Sportgericht sah die Zeugenaussagen als widersprüchlich an. In den drei Minuten, in denen Wienecke seine Ausrüstung zusammenpackte, habe Klawon zudem die Tat begehen können. Klawon will nun in Berufung gehen. Den Dialog des Tages lieferten sich Klawons Anwalt und Schiedsrichter Stello. „Herr Stello, was hatte Herr Klawon an diesem Tag an?“ Stello: „Ich habe keine Ahnung, aber ich kenne Herrn Klawon seit Jahren. Ich verwechsele ihn nicht.“

Smith fest im Sattel. Langsam richtig brenzlig wird die Lage bei Oberligist USC Paloma. Das 1:5 gegen Buchholz beförderte die „Tauben“ auf den drittletzten Tabellenplatz. „Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit gespielt wie ein Absteiger. Sie hat aber viel mehr Qualität. Sie leidet auch unter der Disziplinlosigkeit einiger Spieler, die unnötige Platzverweise kassieren und heute fehlten“, analysierte Palomas Präsident Dirk Rathke – und sprach seinem Trainer Olufemi Smith eine Jobgarantie aus: „Femi ist unser Mann. Er sitzt fest im Sattel. Eher trennen wir uns von einigen Spielern als von ihm.“

Freier Fall. Der HSV II fiel durch ein 0:2 bei Braunschweig II als 17. auf einem Abstiegsrang in der Regionalliga Nord. St. Pauli II verlor 1:2 gegen Flensburg, Norderstedt spielte 2:2 bei Hannover 96 II.