Bochum verliert gegen Kaiserslautern. Der FC St. Pauli könnte nun an die Tabellenspitze rücken.

Tabellenführer VfL Bochum hat am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga erstmals verloren. Der Revierklub unterlag dem 1. FC Kaiserslautern mit dessen neuem Trainer Konrad Fünfstück 1:2 (0:2) und blieb zum vierten Mal in Folge sieglos. Am Wochenende können sowohl der SC Freiburg als auch der FC St. Pauli den VfL als Spitzenreiter ablösen. Der FC St. Pauli spielt am Sonnabend in Paderborn. Freiburg trifft auf Frankfurt.

Antonio Colak (25.) und Marcus Piossek (29.) trafen für den FCK, der am Mittwoch seinen Trainer Kosta Runjaic entlassen hatte. Zuvor hatten die Pfälzer nur einen Punkt aus vier Spielen geholt. Peniel Mlapa (73.) gelang nur noch der Anschluss.

21.164 Zuschauer in Bochum sahen ein ausgeglichenes Spiel, in dem der FCK mit seinem neuen Kapitän Daniel Halfar vor allem dank seiner Effizienz die Oberhand behielt. Die mit fünf Siegen in die Saison gestarteten Bochumer blieb in der Offensive harmlos und wirkten zudem in der Hintermannschaft unsicher.

Die Führung des FCK bereitete Kacper Przybylko mit einem Pass aus Colak noch in der eigenen Hälfte vor, Stürmer Colak behielt aus zehn Metern die Nerven. Nur vier Minuten später konnte VfL-Schlussmann Andreas Luthe zunächst gegen Colak parieren, Piossek verwertete den Abpraller jedoch per Kopf. Mlapa traf nach seinem Anschluss aus kurzer Distanz sogar noch die Latte.

Beste Akteure bei Bochum waren Luthe und Anthony Losilla. Bei Kaiserslautern überzeugten vor allem Halfar und Przybylko

Düsseldorf zurück in der Krise

Fortuna Düsseldorf ist zurück in der Krise. Die Rheinländer verloren gegen den SV Sandhausen 0:1 (0:0) und warten weiter auf ihren zweiten Saisonsieg. Drei von vier Heimspielen hat die ursprünglich mit Aufstiegsambitionen gestartete Mannschaft von Trainer Frank Kramer verloren. Sandhausen feierte durch das Tor des früheren Düsseldorfers Ranisav Jovanovic (50.) seinen ersten Sieg seit dem dritten Spieltag.

„Wir haben intern und in der Mannschaft Ruhe, müssen aber jetzt einiges aufarbeiten. In den nächsten Spielen müssen wir das besser machen“, sagte Kramer bei Sky.

Die Fortuna ließ vor 21.700 Zuschauern wieder einmal vieles vermissen, was eine gute Mannschaft auszeichnet. Ideenlos und ohne Leidenschaft spielten die Gastgeber gegen das Bollwerk des SVS an, der in der ersten Halbzeit keine Torchance zuließ.

Selbst benötigte Sandhausen gar keine klare „Chance“, um in Führung zu gehen: Das 1:0 war ein Geschenk des zuletzt ganz starken Fortuna-Torhüters Michael Rensing, der einen harmlosen Fernschuss nicht festhielt. Jovanovic schob ein.

In der zweiten Halbzeit wollte die Fortuna ihr Glück erzwingen. Sercan Sararer setzte einen Kopfball knapp über das Tor (57.), Joel Pohjanpalo scheiterte mit einem Schuss an Torhüter Marco Knaller (65.). Insgesamt blieben die Gastgeber unbeholfen. Für Sandhausen traf Marco Thiede (81.) den Pfosten.

Nürnberg holt noch Punkt gegen Bielefeld

Gudio Burgstaller hat mit einem Doppelpack in der Schlussphase dem 1. FC Nürnberg einen Punkt gerettet. Der 26-Jährige traf in der 83. und 89. Minute zum 2:2 (0:1) gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld, der trotz einer klaren Führung den zweiten Saisonsieg verpasste.

Die auswärts weiter ungeschlagenen Ostwestfalen sahen nach dem Doppelpack von Fabian Klos (4./48.) am neunten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga lange wie der sichere Sieger aus, mussten sich aber letztlich mit dem siebten Remis zufriedengeben.

„Nach dem 1:2 ist noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, am Ende muss man mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Burgstaller bei Sky. Klos dagegen ärgerte sich: „Wir haben uns dumm angestellt, unsere Chancen jämmerlich vergeben.“

Die Gastgeber, bei denen am Donnerstag Sportvorstand Andreas Bornemann seine Arbeit aufgenommen und der degradierte Stürmer Stefan Kutschke per einstweiliger Verfügung seine Rückkehr zu den Profis erzwingen wollte, fanden nach dem frühen Rückstand nur schwer in die Partie und blieben vor dem Bielefelder Kasten zu harmlos. Einen Kopfball-Aufsetzer von Danny Blum entschärfte Schlussmann Wolfgang Hesl (16.).

Sein Gegenüber Thorsten Kirschbaum machte beim zweiten Gegentor eine unglückliche Figur. Christoph Hermlein versuchte, den zu weit vor seinem Tor stehenden Kirschbaum zu überlupfen. Der 1,94-m-Mann konnte den Ball zwar noch vor der Linie erreichen, klatschte diesen aber vor die Füße von Klos, der aus kurzer Distanz abstaubte.

In einem offenen Schlagabtausch in der Schlussphase war Burgstaller dann der entscheidende Mann aufseiten der Franken.