Hamburg.

Bereits seit Tagen gab es Gerüchte, nun ist es amtlich: In der Affäre um die abhandengekommenen HSV-Dokumente („Rucksackgate“) soll nun die Hamburger Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die angebliche Finderin Alexandra D. aufnehmen. Dies bestätigte Polizeisprecher Andreas Schöpflin dem Abendblatt: „Im Zuge der umfangreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungen sowie einer anonym verfassten E-Mail, in der Frau D. als Diebin bezichtigt wird, ergab sich jetzt gegen Frau D. ein Anfangsverdacht des Diebstahls aus dem Pkw des Herrn K. Der Vorgang ist zur Prüfung ihres Status sowie zur Prüfung etwaiger weiterer Maßnahmen der Staatsanwaltschaft Hamburg übersandt worden.“ Oberstaatsanwältin Nana Frombach sagte dem Abendblatt, es gebe aber noch kein Aktenzeichen, die Staatsanwaltschaft erwarte jetzt die Ermittlungsergebnisse der Polizei.

Alexandra D. hatte zunächst angegeben, interne HSV-Unterlagen von Sportchef Peter Knäbel im Jenischpark gefunden zu haben. Nachdem sie diese zunächst nicht direkt an Knäbel übergeben konnte, war sie mit den angeblich gefundenen Dokumenten zur „Bild“-Zeitung gegangen. Gegenüber der „Bild“-Zeitung bekräftigte die Altenpflegerin am Dienstag: „Ich bin unschuldig. Ich habe die Unterlagen im Park gefunden!“ Auch interne Untersuchungen des HSV hatten Zweifel an der Version von Alexandra D. aufkommen lassen. So habe es an dem Tag in Strömen geregnet, als die Papiere im Jenischpark gefunden worden sein sollen. „Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen unsere anfängliche Vermu- tung, dass eine Straftat gegen uns begangen wurde“, sagte HSV-AG-Vorstand Dietmar Beiersdorfer.