Peking. Nach Silber für Hochspringer Holzdeppe gewinnt Nadine Müller die nächste Medaille für Deutschland.

Nach Silber für Hochspringer Rafael Holzdeppe ruhten die deutschen Medaillenhoffnungen bei der Leichtathletik-WM in Peking am Dienstag auf den Diskuswerferinnen. Mit Nadine Müller, Julia Fischer und Shanice Craft konnten sich alle drei deutschen Teilnehmerinnen für das Finale qualifizieren. Nadine Müller, die bereits 2011 im südkoreanischen Daegu Silber gewann, gewann nun in Peking Bronze.

Die Entscheidungen am Dienstag:

Diskuswurf, Frauen (13.00)

Weitsprung, Männer (13.25)

400m Hürden, Männer (14.25)

1500m, Frauen (14.35)

800m, Männer (14.55)

Die Entwicklungen und Ergebnisse der Leichtathletik-WM am Dienstag:

Am morgigen Mittwoch geht es dann mit folgenden Entscheidungen weiter:

13.00 Uhr Stabhochsprung Frauen
13.05 Uhr Speerwurf Männer
14.10 Uhr 400m Hürden Frauen
15.00 Uhr 3000m Hindernis Frauen
15.50 Uhr 400m Männer Finale

Hier die besten Fünf momentan im Medaillenspiegel nach den heutigen Entscheidungen:

Medaillen: Gold, Silber, Bronze
1. Kenia 4, 3, 2
2. Großbritannien 3, 0, 0
3. Jamaika 2, 0, 1
4. Deutschland 1, 2, 1
5. Äthiopien 1, 2, 0

Olympiasieger Rutherford nun auch Weltmeister

15.05 Uhr: Der Brite Greg Rutherford sicherte sich im Weitsprungfinale mit 8,41m den Sieg vor dem Australier Fabrice Lapierre (8,24m) und dem Chinesen Wang Jianan (8,18m).
Die weiteren Platzierungen:
4. Gao Xinglong (China) 8,14m; 5. Li Jinzhe (China) 8,10m; 6. Alexander Menkow (Russland) 8,02m; 7. Kafétien Gomis (Frankreich) 8,02m; 8. Sergej Poljanski (Russland) 7,97m.

Wieder Gold für Kenia

14.55 Uhr: Olympiasieger David Rudisha hat durch seinen Sieg im Finale der Männer über 800m Kenias vierte Goldmedaille geholt. Der 26-Jährige verteidigte mit 1:45,84 Minuten seinen WM-Titel vor dem Polen Adam Kszczot (1:46,08 Min.) und Amel Tuka aus Bosnien-Herzegowina (1:46,30 Min.).
Die weiteren Platzierungen:
4. Ferguson Rotich (Kenia) 1:46,35, 5. Pierre-Ambroise Bosse (Frankreich) 1:46,63, 6. Musaeb Balla (Katar) 1:47,01, 7. Nader Belhanbel (Marokko) 1:47,09, 8. Alfred Kipketer (Kenia) 1:47,66.

Dibaba gewinnt souverän das 1500m-Finale

14.40 Uhr: Die Äthiopierin Genzebe Dibaba hat im 1500m-Finale der Frauen mit einer Zeit von 4:08,09 Minuten Gold gewonnen. Silber geht an Faith Kipyegon aus Kenia (4:08,96 Min.) und Bronze an Sifan Hassan aus den Niederlanden (4:09,34 Min.).
Die weiteren Platzierungen:
4. Dawit Seyaum (Äthiopien) 4:10,26, 5. Laura Muir (Großbritannien) 4:11,48, 6. Abeba Aregawi (Schweden) 4:12,16, 7. Shannon Rowbury (USA) 4:12,39, 8. Angelika Cichocka (Polen) 4:13,22, 9. Rababe Arafi (Marokko) 4:13,66, 10. Tatjana Tomaschowa (Russland) 4:14,18, 11. Jennifer Simpson (USA) 4:16,28, 12. Malika Akkaoui (Marokko) 4:16,98.

Gold für Kenia im 400m-Lauf

14.30 Uhr: Nicholas Bett aus Kenia gewinnt mit der Weltjahresbestzeit von 47,79 Sekunden Gold im 400m-Lauf und verweist Denis Kudryawzew aus Russland (48,05s) und Jeffery Gibson von den Bahamas (48,17s) auf die Plätze Zwei und Drei.
Die weiteren Platzierungen:
4. Kerron Clement (USA) 48,18s, 5. Boniface Tumuti (Kenia) 48,33s, 6. Yasmani Copello (Türkei) 48,96s, 7. Patryk Dobek (Polen) 49,14s, 8. Michael Tinsley (USA) 50,02s.

Medaille für deutsche Diskuswerferin

14.10 Uhr: Nadine Müller sichert sich mit 65,53m Bronze im Diskuswerfen. Silber gewinnt die Kroatin Sandra Perkovic mit 67,39m und Gold geht an Denia Caballero aus Kuba mit einer Weite von 69,28m. Julia Fischer, Freundin von Olympiasieger Robert Harting, wird Fünfte (63,88m) und Shanice Craft (63,10m) erreicht Rang Sieben.
Die weiteren Platzierungen:
4. Yaime Pérez (Kuba) 65,46m; 5. Julia Fischer (Berlin) 63,88m; 6. Dani Samuels (Australien) 63,14m; 7. Shanice Craft (Mannheim) 63,10m; 8. Su Xinyue (China) 62,90m.

Reus scheitert knapp

13.45 Uhr Julian Reus ist als Vierter im Vorlauf der 200m nur knapp gescheitert. 0,17 Sekunden haben dem 27-Jährigen zur Qualifikation für das Halbfinale gefehlt. Usain Bolt hingegen hat mit 20,28 Sekunden diesen Vorlauf gewonnen.

Caster Semenya in Peking vor WM-Comeback

10.45 Uhr: 2009 brachten Zweifel an ihrem Geschlecht die Karriere ins Wanken. Nun hat sich die südafrikanische 800-Meter-Läuferin Caster Semenya kurzfristig mit einer Zeit von 2:00,72 Minuten (Vorgabe: 2:01,00) für die Leichtathletik-WM in Peking qualifiziert. Am Mittwochmorgen gibt sie in den Vorläufen ihr Comeback.

Bei der WM 2009 in Berlin gewann die damals 18-Jährige Gold, doch der Leichtathletik-Weltverband IAAF hatte ihr danach vorübergehend ein Startverbot wegen Zweifeln an ihrem Geschlecht erteilt. Zwar holte Semenya nach ihrer Sperre noch Silber bei der WM 2011 im südkoreanischen Daegu und bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Doch konnte sie sich 2013 und 2014 nicht für die Leichtathletik-WM und die Commonwealth-Spiele qualifizieren.

Harting schlägt TV-Boykott vor

9.22 Uhr: Diskus-Olympiasieger Robert Harting macht sich für einen TV-Boykott bei Leichtathletik-Wettkämpfen mit einem hohen Anteil an bestraften Doping-Sündern stark. "Wenn in einem Finale mehr als vier der acht Starter überführte Doper sind, dann müsste man die TV-Übertragung dieses Wettbewerbs verbieten", sagte Harting der Sport Bild.

"Einfach nicht zeigen, und das konsequent durchziehen. Das bedroht dann deren wirtschaftliche Existenz", sagte der Berliner, der bei der laufenden WM in Peking nicht antritt, um nach seinem überstandenen Kreuzbandriss den Olympiastart 2016 in Rio nicht zu gefährden.

Jüngst hatte Harting bereits vorgeschlagen, überführte Dopingsünder mit roten Startnummern zu brandmarken. So wisse der Fan laut Harting zu Hause am Fernseher direkt, dass der Athlet schon mal betrogen habe.

IAAF-Vize zieht positive Zwischenbilanz

8.50 Uhr: Eine positive WM-Zwischenbilanz hat IAAF-Vizepräsident Helmut Digel gezogen. „Es gab zwei große Themen vor der WM: Die Luftverschmutzung und die Zuschauer. Alles wurde gut gelöst“, sagte der deutsche Vorsitzende der Koordinierungskommission zwischen Organisatoren und dem Weltverband IAAF. „Ich bin sehr zufrieden.“

Seit WM-Beginn hat sich die Luftqualität durch das Abschalten von Kohlekraftwerken oder die Halbierung des Straßenverkehrs in der chinesischen Hauptstadt erheblich verbessert. „Es gibt keine Gesundheitsgefährdung“, sagte Digel. Erfreut ist er auch darüber, dass die Ränge im „Vogelnest“-Stadion während der Morgen- und Abendsessions fast vollständig gefüllt sind. „Dies ist für das Marketing und die Fernsehübertragungen sehr wichtig“, so Digel. Vor der WM war der Kartenverkauf für die 55.000 Zuschauerplätze sehr schleppend verlaufen.